Menü

Tagesreisen

©Quelle: Thüringer Tourismus GmbH

Tagesreisen und seine Auswirkungen auf die regionale Entwicklung

 

1. VOLUMEN UND STRUKTUR DER TAGESREISEN

Die folgenden Erkenntnisse stammen aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland 2023 des Ostdeutschen Sparkassenverbands. Das diesjährige Branchenthema geht der Frage nach, wie sich der Tagestourismus in Ostdeutschland vor Ort auswirkt, welche positiven Effekte und Herausforderungen das Tagesausflugsaufkommen in den Orten und Regionen mit sich bringt oder bringen kann. Hierfür hat das dwif Sonderauswertungen des dwif-Tagesreisenmonitors gemacht, die Bevölkerung und touristische Betriebe befragt und mit Expert:innen gesprochen.

 

Tagestourismus: das wichtigste touristische Marktsegment

Die touristische Gesamtnachfrage ergibt sich aus zwei wesentlichen Gruppen: aus Tages- und Übernachtungsgästen. Während die Übernachtungsgäste großteils in der amtlichen Beherbergungsstatistik erfasst werden (Betriebe ab zehn Schlafgelegenheiten), gibt es zum Tagestourismus keinerlei offizielle statistische Erfassung der Landesämter. Vielerorts wird der Tagestourismus in seiner Bedeutung unterschätzt. In fast allen Reisegebieten Deutschlands liegt die Anzahl der Tagesreisen höher als die der amtlich registrierten Übernachtungen. Der Tagestourismus ist damit mengenmäßig das mit Abstand wichtigste touristische Marktsegment in Deutschland.

 

Welche Aktivitäten Tagesreisen sind (und welche nicht): Definition

Tagesreisen können Tagesausflüge oder Tagesgeschäftsreisen sein.

Tagesausflüge sind Freizeitaktivitäten ohne Übernachtung, bei denen das Wohnumfeld verlassen wird, die nicht beruflichen oder Ausbildungszwecken, der Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs dienen oder regelmäßig stattfinden. Dazu gehören somit Ausflüge außerhalb des eigenen Wohnortes oder Stadtteils und Ausflüge ohne Übernachtung, d. h. mit der Rückkehr am selben Tag. Ausflüge sind beispielsweise auch die Teilnahme an einer Veranstaltung, besondere Einkäufe, ein Restaurantbesuch oder Verwandten-/Bekanntenbesuche. Dagegen gehören Einkäufe für den täglichen Bedarf (z. B. Lebensmittel, Apotheke) und Routinefahrten (z. B. Fahrt zur Arbeit/Schule, Vereinsaktivitäten/Arztbesuch) nicht zum Tagestourismus.

Als Tagesgeschäftsreise zählen alle Ortsveränderungen zur Wahrnehmung geschäftlicher Aufgaben, die über die Gemeindegrenze, in der sich der ständige Arbeitsplatz des Betroffenen befindet, hinausführen. Hierunter fallen jedoch nicht Fahrten zum ständigen oder wechselnden Arbeitsplatz (z. B. Montage) und nicht Fahrten innerhalb der Arbeitsplatzgemeinde (z. B. so genannte „Dienstgänge“).

2022 fanden in Ostdeutschland rund 460 Millionen Tagesreisen statt. Das entspricht einem Wachstum von etwa 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist zwar noch nicht das Vor-Corona-Niveau mit annähernd 500 Mio. erreicht. Dennoch zeigt sich eine Erholung im Vergleich zur Situation während der Corona-Pandemie.

Mit 5,7 Tagesreisen pro Übernachtung in einem gewerblichen Beherbergungsbetrieb spielt der Tagestourismus in Ostdeutschland eine große Rolle. Insgesamt wurden 80,2 Mio. Übernachtungen in Ostdeutschland 2022 von den statistischen Landesämtern erfasst. Das zeigt eindrücklich, wie wichtig der Tagestourismus in Ostdeutschland auch für den Erhalt und Ausbau des touristischen Angebots ist, das auch durch Übernachtungsgäste, Menschen aus der Region und Einheimische genutzt wird.

Tagestourismus ist vor allem privat motiviert

Das Grundmotiv der Tagesreisen ist überwiegend privater Natur: 88,0 % der Tagesreisen in und nach Ostdeutschland werden zu Freizeitzwecken getätigt, 12,0 % entfallen auf Tagesgeschäftsreisende. Das entspricht rund 405 Millionen Tagesausflügen und 55 Millionen Tagesgeschäftsreisen im Jahr 2022.

Die Reiseanlässe sind vielfältig. Bei den Tagesausflügler:innen reicht die Bandbreite von Einkaufsausfahrten (außerhalb des Wohnortes) oder Restaurantbesuchen über den Besuch von Museen, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen oder die Ausübung spezieller Freizeitaktivitäten bis hin zu organisierten Fahrten oder Verwandten- und Bekanntenbesuchen (VFR). Bei den Tagesgeschäftsreisen stehen neben klassischen Geschäfts- und Kund:innenkontakten überwiegend der Besuch von Kongressen und Messen sowie die Teilnahme an Seminaren, Schulungen und Tagungen im Mittelpunkt.

Unterdurchschnittliche Ausgaben der Tagesgäste

Die Ausgaben von Tagesgästen in Ostdeutschland liegen mit 28,70 Euro pro Person und Tag unter dem Bundesdurchschnitt. Das konkrete Ausgabeverhalten wird von mehreren Faktoren beeinflusst: Nicht nur das Grundmotiv der Tagesreise (geschäftlich oder privat) führt zu unterschiedlichen Ausgabebeträgen und -strukturen. Auch innerhalb der privaten Reisemotive zeigen sich deutliche Abweichungen.

Für Einkäufe (inkl. Lebensmittel) und den Gastronomiebesuch wird auf Tagesreisen in und nach Ostdeutschland am meisten Geld ausgegeben: rund drei Viertel des Tagesbudgets. Für den Einzelhandel bedeutet das konkret 11,60 Euro pro Kopf und Tagesreise, für die Gastronomie 10,40 Euro. Für weitere Dienstleistungen wird mit 6,70 Euro deutlich weniger ausgegeben. Das Budget von Tagesausflügler:innen liegt mit durchschnittlich gut 29 Euro über dem der Tagesgeschäftsreisenden.

Mit den 460 Millionen Tagesreisen in und nach Ostdeutschland werden über 13,2 Milliarden Euro Bruttoumsatz generiert. Der Großteil – knapp 11,9 Milliarden Euro – wird im Rahmen von privaten Tagesausflügen erwirtschaftet. Der Tagesgeschäftstourismus ist mit mehr als 1,3 Milliarden Euro jedoch ebenfalls ein bedeutsamer Umsatzfaktor.

©Quelle: dwif

Einzelhandel als Hauptprofiteur des Tagestourismus in Ostdeutschland

©Quelle: dwifHäufig werden nur Beherbergungsbetriebe und die Gastronomie zu den Profiteur:innen der Tourismusbranche gezählt. Grundsätzlich ist zwischen drei profitierenden Wirtschaftszweigen zu unterscheiden:

  • Gastgewerbe: Hierzu zählen alle Ausgaben, die von Tagesgästen für Essen und Trinken aufgewendet werden. Erfasst werden hier die Ausgaben für die Verpflegung in der Gastronomie (z. B. Restaurant-/Cafébesuch).
  • Einzelhandel: Hierbei werden sowohl Lebensmitteleinkäufe als auch Einkäufe sonstiger Waren berücksichtigt.
  • Dienstleistungen: Hierzu zählen Ausgaben für Unterhaltung/Freizeit/Sport (z. B. Eintrittspreise für kulturelle Veranstaltungen, Museen, Erlebnisbäder, Sportveranstaltungen), Nutzungsgebühren für lokale Transportmittel wie ÖPNV oder Taxi sowie sonstige Dienstleistungen (z. B. Parkgebühren, Stadtführungen). Auch Kongress- und Tagungspauschalen der Tagesgeschäftsreisenden sind hier erfasst.

Das Ausgabeverhalten der Tagesgäste unterscheidet sich stark je nach Zielgebiet und Reisemotiv – sowohl in der Höhe als auch in der Struktur. Hauptprofiteur des Tagestourismus in Ostdeutschland ist der Einzelhandel. Mehr als 5,3 Milliarden Euro wurden im Jahr 2022 in diesem Segment ausgegeben. Auf die Gastronomie entfiel ein Umsatzanteil von starken 36,2 % (4,8 Milliarden Euro). Im Dienstleistungssektor konnten 3,1 Milliarden Euro Bruttoumsatz ermittelt werden (23,5 %).

Durch den Tagestourismus werden sowohl bei touristischen Betrieben als auch bei Vorleistungslieferant:innen und -betrieben Löhne, Gehälter und Gewinne erwirtschaftet. Man spricht hierbei von erster und zweiter Umsatzstufe. Das direkte Einkommen resultiert aus den unmittelbaren Ausgaben der Tagesgäste. Indirektes Einkommen entsteht im Rahmen von Vorleistungen zur tagestouristischen Leistungserstellung (z. B. Zulieferung an das Restaurant). Beide Umsatzstufen erzeugen in Ostdeutschland insgesamt knapp sechs Milliarden Euro an Einkommen.©Quelle: dwif

Aus dem gesamten vom Tagestourismus ausgelösten Gemeinschaftssteueraufkommen fließen über den Länder- und kommunalen Finanzausgleich erhebliche Beträge auch in die Gemeinden in Ostdeutschland zurück. Insgesamt beläuft sich das durch den Tagestourismus bedingte Steueraufkommen aus Einkommens- und Mehrwertsteuer (abzüglich Vorsteuer) für den Gemeinschaftssteuertopf vorsichtig gerechnet auf rund 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2022.

Nicht-monetäre Effekte des Tagestourismus

©Quelle: dwifDer Tagestourismus in Ostdeutschland ist ein stabiler Wirtschaftsfaktor, wichtiger Umsatzbringer und Arbeitgeber mit erheblichen Einkommens- und Wertschöpfungseffekten. Wichtig: Die Wertschöpfung wird in der Region erzeugt und verbleibt dort. Auch Arbeitsplätze im (Tages-) Tourismus können nicht verlagert werden. Sie wären jedoch gefährdet, wenn die Bemühungen um die Gäste zurückgefahren würden.

Die Tourismuswirtschaft als Querschnittsbranche ist ein wichtiger Wirtschaftszweig mit Wachstumspotenzial. Vom Tourismus profitieren viele Betriebe aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zudem sorgt der Tagestourismus für eine ganzjährige Auslastung von Freizeiteinrichtungen. Er trägt in hohem Maße zur gesamten Standortqualität bei. Der Tagestourismus erhöht den Freizeitwert und die Lebensqualität, die insbesondere auch den Einheimischen zugutekommt und sorgt für eine Steigerung und Stärkung von Image, Bekanntheit und regionaler Identität.

2. VERHALTEN DER TAGESGÄSTE

Vielfältiges Tourismussegment, das immer und überall stattfindet

Tagestourismus findet aufgrund seiner Vielfalt immer und überall statt. Räumlich verteilen sich die Tagesausflüge in Ostdeutschland relativ breit, mit je rund einem Drittel in ländlichen Räumen, Klein- und Mittelstädten sowie Großstädten. Ein wichtiger Faktor: Tagesausflüge in und nach Ostdeutschland werden saisonunabhängig, quasi „Immer“, nicht nur am Wochenende oder in der Hauptsaison unternommen. Rund die Hälfte der privaten Tagesreisen findet unter der Woche statt. Auch in den Herbst- und Wintermonaten werden die Angebote genutzt.

Tagesausflüge erfolgen schwerpunktmäßig in der näheren Umgebung. 41,0 % der Tagesausflüge werden im Umkreis von 25 Kilometern vom Wohnort unternommen, weitere
26,2 % in einer Reichweite bis 50 Kilometer. Die durchschnittliche einfache Wegstrecke für Tagesausflüge in Ostdeutschland beträgt 54 Kilometer. Für Tagesausflüge in Großstädte oder bestimmte Destinationstypen wie Küstenregionen werden etwas größere Entfernungen in Kauf genommen.

©Quelle: dwif

Hauptanlass: Besuch von Verwandten, Bekannten oder Freunden

Grundsätzlich zeigt sich bei den Hauptanlässen der Tagesausflügler:innen in Ostdeutschland weitestgehend wieder das Vor-Corona-Niveau. Mit Abstand auf Rang eins ist ein klassischer Besuch von Verwandten, Bekannten oder Freunden (31,8 %). Dahinter folgen Spazierfahrten (14,8 %) sowie die Ausübung spezieller Aktivitäten, z. B. Baden, Wandern, Radfahren oder das Ausüben anderer Sportarten (13,4 %). Nach der Corona-Pandemie haben 2022 neben dem Besuch von Gastronomie und Sehenswürdigkeiten auch die Veranstaltungen als Ausflugsgrund wieder an Bedeutung gewonnen.

Auch das Aktivitätsspektrum der Tagesausflügler:innen hat sich mittlerweile wieder der Struktur von vor der Corona-Pandemie angenähert. Während die urbanen Tagesausflügler:innen auf dem Land vor allem bewegungsorientierte Aktivitäten im Freien wie Naturattraktionen, Wandern, Radfahren oder Spazierfahrten bevorzugen, reist die Bevölkerung aus dem ländlichen Raum z. B. zum Shopping, aber auch für Veranstaltungen und Restaurantbesuche in die Städte.

©Quelle: dwif

Auto mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel für Tagesausflüge

Das wichtigste Verkehrsmittel für die Anreise ist der motorisierte Individualverkehr, der bei über 70 % der Tagesausflüge in Ostdeutschland genutzt wird. Nur rund 20 % nutzen für ihre privaten Tagesreisen den ÖPNV/die Bahn. Bei Zielen in ländlichen Räumen (80,8 %) dominiert der motorisierte Individualverkehr deutlich stärker als in Großstädten (58,5 %). Gleiches gilt für Thüringen (76,0 %).

©Quelle: dwif

Tagesausflüge in Ostdeutschland werden von fast allen Menschen unternommen

Das durchschnittliche Alter der Tagesausflügler:innen in Ostdeutschland liegt bei rund 44 Jahren. Dabei werden private Tagesreisen in allen Altersklassen durchgeführt. Rund ein Drittel aller Tagesausflügler:innen in Ostdeutschland steht aktuell (noch) nicht oder nicht mehr in einem Berufsverhältnis. Auch im Hinblick auf das Bildungsniveau (40,0 % verfügen über Abitur oder ein abgeschlossenes Studium) und die Einkommensklassen sind die privat motivierten Tagesreisenden in Ostdeutschland breit verteilt.

3. BEDEUTUNG FÜR ORTE, REGIONEN, BETRIEBE

Hohe Bedeutung für Bekanntheit, Image und die Auslastung der Freizeiteinrichtungen

Aus Sicht der ostdeutschen Touristiker:innen hat der Tagestourismus in den Orten und Regionen eine (sehr) hohe Bedeutung. Er steigert den Bekanntheitsgrad und wirkt sich auf das Image der Destinationen aus.

Für Freizeiteinrichtungen sind Tagesgäste aus ihrem Alltagsgeschäft nicht wegzudenken. Sie machen bis zu 90 % ihres Besucher:innenaufkommens aus. Gerade in Einrichtungen, die sich als Besuchsmagnet verstehen, ist etwa jeder zweite Gast ein Tagestourist. Damit sind Tagesgäste für den Erhalt vieler Freizeiteinrichtungen unverzichtbar. Sie bilden einen wichtigen Faktor für die Attraktivität einer Destination für Übernachtungsgäste und Einheimische.

Fehlende Planbarkeit als größte Herausforderung

©Quelle: dwifDas größte tagestouristische Problem für die Betriebe und Kommunen ist die eingeschränkte Vorhersehbarkeit des tagestouristischen Aufkommens, das häufig von den Witterungsbedingungen abhängig ist. Zudem stellen die Erreichbarkeit und insbesondere die öffentliche Mobilität den Tagestourismus vor große Herausforderungen. Destinationen, Regionen und Kommunen stehen vor der Herausforderung, zu Spitzenzeiten ein höheres Verkehrsaufkommen zu lenken.

Tagestourismus stärkt das Freizeitangebot, Wertschätzung ist noch ausbaubar

Tagesgäste von außerhalb sind wichtig für die Destinationen und letztlich auch für die Lebensqualität der Einheimischen. Denn Tagestourismus stärkt das Freizeitangebot vor Ort. Dass es bestimmte Angebote überhaupt gibt, möglicherweise sogar eine Vielfalt davon, dazu noch von qualitativer Hochwertigkeit – dies ist unter anderem dem Tagestourismus zu verdanken. Die Wertschätzung des Tagestourismus und seiner positiven Effekte ist jedoch vielerorts (noch) ausbaufähig.

©Quelle: dwif

Häufig ist den Einheimischen ihre eigene Rolle im „System Tagestourismus“ (noch) nicht bewusst. Rund jede:r zweite Ostdeutsche meint, dass Einheimische kaum oder nur einen geringen Teil zum tagestouristischen Aufkommen in ihrer Region beitragen.

Wenn sie selbst Tagesgäste sind, wünschen sich die Bürger:innen Ruhe, geringe Besuchsfrequenzen, eine gute Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, ausreichend Parkraum sowie gute gastronomische Angebote. Gefragt nach ihrer Zufriedenheit mit dem Freizeitangebot in der eigenen Region, bewerten die Bewohner viele Aspekte positiv, insbesondere Natur und Landschaft sowie gute Luft. Diese sind ihnen wichtig und sie sind damit durchaus zufrieden. Diese Zustimmung ist deshalb herauszuheben, weil diese Aspekte nur bedingt durch die touristischen Akteur:innen verbessert werden können. Auch Ruhe, Erholungsmöglichkeiten sowie Rad- und Wanderwege werden positiv bewertet. Auf die Bereiche, in denen Verbesserungsbedarf besteht, haben die Touristiker:innen in Thüringen hingegen deutlich mehr Einfluss: Vor allem im ländlichen Raum sind die öffentliche Anbindung, Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen und die Barrierefreiheit nach Ansicht der eigenen Bevölkerung ausbaufähig.

Ausblick

Der Tagestourismus ist der Menge nach das mit Abstand wichtigste Marktsegment. Er kann starke positive Effekte für die regionale Entwicklung in Thüringen auslösen, die weit über die wirtschaftlichen Aspekte und die Tourismusbranche hinausreichen. Orte und Regionen, Betriebe und die Bevölkerung im Freistaat profitieren u. a. von möglichen Beiträgen des Tagestourismus zur Ausstattung und zum Unterhalt von Infrastruktur und Betrieben, zur willkommenen Belebung, zum Ausbau von Image und Bekanntheit und der regionalen Identität. Der Tagestourismus stärkt die Freizeit- und Lebensqualität für die Bevölkerung vor Ort und die Attraktivität, um Arbeitskräfte und Dienstleister:innen in der Region zu halten. Destinationen ohne größeres touristisches Bettenangebot können durch den Tagestourismus ihre touristische Wertschöpfung erhöhen.

Um die vielfältigen positiven Auswirkungen auf Orte und Regionen in Thüringen zu stärken, können die Touristiker:innen in den Destinationen hier ansetzen:

  • Zielgruppen kennen, verstehen und gezielt ansprechen: Marktforschung zu Tagesgästen, gezieltes tagestouristisches Marketing, Ansprache der Bevölkerung als Tagesgäste in der eigenen Region
  • Mobilität in die Produktgestaltung integrieren: gute Erreichbarkeit zu typischen An- und Abreisezeiten, ausreichend Parkplätze und weitere Angebote wie Ladeinfrastruktur oder Schließfächer, Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsbelastung durch den Ausflugsverkehr zu Spitzenzeiten
  • Produkte und Erlebnisse entwickeln: Produkte und Erlebnisse, die auf die spezifischen Anforderungen von Tagesgästen zugeschnitten sind, Tagesgäste zum Wiederkommen anregen (auch für einen mehrtägigen Aufenthalt), Infrastruktur, Produkte und Erlebnisse für Tagesgäste gemeinsam gestalten
  • Besucher:innen managen: Datenerhebung und Monitoring, gezielte Bewerbung von Alternativangeboten jenseits der besonders stark nachgefragten Ausflugsziele, weitere Maßnahmen zur Lenkung der Tagesgäste
  • Wertschätzung für den Tagestourismus erhöhen: wirtschaftliche und weitere Effekte des Tagestourismus vor Ort kennen und sichtbar machen (z. B. Regionalentwicklung, Lebens- und Freizeitqualität)

 

Gesamter Newsletter zum Download:

5/2023: Tagesreisen (230.9 KiB)



Autorin: Mareike Sager
Thüringer Tourismus GmbH
Umsetzungsmanagement
E-Mail: m.sager@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742238
Telefax: +49 361 3742299
Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Artikel