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Tagesreisen & Freizeitwirtschaft 2023

©Quelle: Thüringer Tourismus GmbH

­­TAGESREISEN JAN. BIS DEZ. 2023

Tagesreisen: Weiterhin unter Druck

Der Tagestourismus steht weiter unter Druck und so sehen wir im Jahr 2023 wieder einen Rückgang der Nachfrage. Diese Entwicklung kündigte sich bereits Ende 2022 an und bis in den Mai 2023 wurden dann deutlich weniger Tagesreisen unternommen als normalerweise. Auf ein kurzes Pfingsthoch folgte eine solide Nachfrage im Sommer. Doch schon ab September gingen die Zahlen teilweise um bis zu knapp 30% zurück.

Aufgrund dessen, dass Tagesreisen deutlich volatiler als z.B. Haupturlaubsreisen sind, wirken sich hier aktuelle Rahmenbedingungen und Einflüsse wie z.B. Inflation, steigende Energiepreise und damit auch verbundene Kostensteigerungen in Gastronomie und Freizeitbranche vergleichsweise schnell aus. Eine Konsumzurückhaltung ist hier definitiv zu spüren. Das heißt aber nicht zwingend, dass die Menschen in Deutschland auf ihren Tagesausflügen tatsächlich weniger ausgeben, sondern dass schlichtweg auf Ausflüge verzichtet wird und somit auch die Auslastung und der reale Umsatz durch die Tagesgäste sinkt.

Umso wichtiger ist es auch in der aktuellen Situation, Produkte und Erlebnisse weiterzuentwickeln und die eigenen Zielgruppen und deren Potenziale zu kennen, um dadurch weiterhin eine aktive Marktbearbeitung des Tagesreisenmarktes zu gewährleisten.

 

­­FREIZEITWIRTSCHAFT JAN. BIS DEZ. 2023

Durchwachsenes Ergebnis in den Thüringer Freizeiteinrichtungen

Auch in den Thüringer Freizeiteinrichtungen ging es 2023 weiter bergauf. Mit einem Besuchendenplus von 9,2 % gegenüber dem Vorjahr lagen sie leicht unter dem Ostdeutschland-Schnitt (+9,9 %), aber über dem Ergebnis in allen am Monitoring teilnehmenden Bundesländern (+6,5 %). Das Jahr verlief sehr ambivalent für die Einrichtungen. Zu Jahresbeginn konnten sie die Verluste aus dem Vorjahr deutlich kompensieren. Diese positive Entwicklung hielt bis in den Mai an. In den Sommermonaten Juni bis August lagen die Einrichtungen unter dem Vorjahresniveau. Das Jahresende verlief wieder uneinheitlich. Einem Plus im September und Dezember standen Verluste im Oktober und November gegenüber. Trotz der positiven Entwicklung stehen die Einrichtungen weiterhin teils stark unter Druck. Im Vergleich zum Jahr 2019 fehlt den Thüringer Freizeiteinrichtungen noch knapp jeder fünfte Besuchende. Das ist deutlich mehr als allen am Monitoring teilnehmenden Einrichtungen (-7,0 %).

 

Die Kategorien im Detail:

  • Die Anbietenden von Stadtführungen steigerten ihre Teilnehmendenzahlen gegenüber dem Vorjahr am stärksten (+28,2 %). Damit platzieren sie sich deutlich besser als die Konkurrenz in anderen am Monitoring teilnehmenden Bundesländern. Dort fehlte gegenüber 2019 noch rund jeder sechste Teilnehmende, in Thüringen war es nur rund jeder Zehnte.
  • Die Erlebnisbäder und Thermen im Freistaat legten 2023 ähnlich stark wie die Stadtführungen zu. Allerdings wurden hier erst rund drei Viertel des Vor-Corona-Niveaus erreicht und die Einrichtungen müssen ihre Kosten mit deutlich geringeren Besuchendenzahlen als noch 2019 decken. In den anderen am Monitoring teilnehmenden Regionen gelang es deutlich besser, die Gäste wieder in die Bäder zu locken. Hier liegen die Rückgänge gegenüber 2019 nur noch bei 9,9 %.
  • Die Museen und Ausstellungen in Thüringen konnten ihr Vorjahresergebnis um 8,4 % steigern. Beim Blick auf die Entwicklung gegenüber 2019 ist zu beachten, dass im Bauhaus-Jahr 2019 gerade Einrichtungen in Weimar und allgemein zum Thema Bauhaus einen starken Besucher- und Besucherinnenstrom erlebten, der in einem Normaljahr ohne Sondereffekte nur schwer wieder erreicht werden kann. Hier zeigt sich einmal mehr, welche positiven Effekte Sonderausstellungen oder Themenjahre mit sich bringen.
  • In den Freilichtmuseen und Besucherbergwerken stiegen die Besuchendenzahlen 2023 nur leicht. Gleichzeitig sind sie aber die Kategorie, die die geringsten Verluste gegenüber 2019 aufweist. In allen am Monitoring beteiligten Einrichtungen in dieser Kategorie wurde das Vor-Corona-Niveau jedoch bereits wieder deutlich übertroffen.

Der Blick auf den Bundesländervergleich über das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland zeigt, dass Thüringen vergleichsweise stark zurückliegt. Die Einrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern befanden sich bereits wieder im positiven Bereich, die aus Sachsen-Anhalt schnitten überdurchschnittlich ab.

Ausblick

Trotz steigender Eintrittspreise und Inflation entwickelten sich bundesweit viele Freizeiteinrichtungen sehr dynamisch. Wie die Ergebnisse des Freizeitmonitoring in allen teilnehmenden Bundesländern gezeigt haben, gilt das oft auch für höherpreisige Kategorien wie Zoos/Tierparks oder Erlebnisbäder und Thermen. Das heißt Konsumzurückhaltung insgesamt ja, aber für ein klares Erlebnisversprechen sind die Gäste bereit, weiterhin Geld in die Hand zu nehmen. Dieses Potenzial sollte Thüringen nutzen und sich mit attraktiven Erlebnisangeboten bei den Gästen – sowohl bei Einwohner und Einwohnerinnen, die eine wichtige Zielgruppe für die Freizeiteinrichtungen im Land sind als auch bei Übernachtungsgästen – als Ausflugs- und Reisedestination ins Gedächtnis zu bringen.

 

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Autorin: Mareike Sager
Thüringer Tourismus GmbH
Umsetzungsmanagement
E-Mail: m.sager@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742238
Telefax: +49 361 3742299
BEITRAG VOM:
28. März 2024

Kategorien:
Marktforschung · Marktforschung/Trends · Marktforschungsnewsletter · Statistik · Tourismusstrategie · TST 2025 · TTG


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