Jedes Jahr erscheinen mit dem Wandermonitor die Ergebnisse der Wanderumfrage der Ostfalia-Hochschule. Neben gleichbleibenden Fragen zur Soziodemografie wird immer auch ein bestimmter Themenkomplex näher beleuchtet. 2022 waren das die Nutzung von Verkehrsmitteln und Akzeptanz von Parkgebühren sowie die Nutzung digitaler Hilfsmittel während der Wanderung. Hier einige Ergebnisse:
Zunächst wurde festgestellt, dass die Befragten nach der Corona-Pandemie genauso oft (64 %) oder häufiger (32 %) als zuvor wandern gehen. Bei den beliebtesten Landschaftsformen sind weiterhin die Mittelgebirge (59 %) am gefragtesten, vor dem Hochgebirge (18 %). Gründe für die gewählte Wanderung waren die landschaftliche Attraktivität (74 %), die Wohnortnähe (51 %) und die Qualität der Wanderwege (39 %).
Von denjenigen, die im Urlaub wanderten, übernachteten 71 % in einer festen Unterkunft gegenüber 29 %, die in wechselnden Unterkünften schliefen. Mit 76 % nutzten die meisten das Auto als Verkehrsmittel.
Auch zum Erreichen des Wanderweges allgemein stand der Pkw mit 69 % hoch im Kurs. Zug und Bus nutzten immerhin 14 %. Während 35 % der Befragten kostenlose Parkmöglichkeiten suchten, ließen sich immerhin 24 % nicht von Parkgebühren bis 6 € pro Tag abschrecken. Weitere 30 % fanden 4 € akzeptabel.
Der überwiegende Teil der Menschen (94 %) war bereit, 30-60 Minuten Anreisezeit zum Start der Wanderung auf sich zu nehmen, bei 1-2 Stunden waren immerhin noch 54 % dabei. Im Urlaub war die Bereitschaft allerdings geringer: Hier wollten nur 64 % länger als 30 Minuten fahren. Über eine Stunde Anfahrtszeit nahmen nur noch 18 % in Kauf.
43 % der Befragten informierten sich vorher mittels einer Wander-App wie Komoot oder Outdooractive über ihre Wanderetappe, 27 % besuchten die Webseite der Wanderregion und 22 % schauten auf eine Wanderkarte. Während ihrer Wanderungen nutzen 83 % die analoge Beschilderung wie Wegweiser, 62 % bekannte Wander-Apps und 59 % ein Smartphone mit mobilem Internet. Weitere Hilfsmittel sind: analoges Kartenmaterial (45 %), Google Maps (30 %), analoges Infomaterial wie Flyer (22 %), GPS-Geräte (13 %), regionale Apps (12 %), Smart Watch (11 %) und analoge Stempelhefte (6 %).
Die Frage, wofür digitale Hilfsmittel zum Einsatz gebracht werden, beantworteten 68 % mit “bei Unsicherheiten/Unklarheiten in der Beschilderung”, zu gleichermaßen 66 % aber auch “zur allgemeinen Orientierung” und “zur Routenplanung”. 52 % lassen sich sogar navigieren. Weitere Antworten waren “zum Tracking der zurückgelegten Strecke” (40 %), “zur Verortung von Einkehrmöglichkeiten” (27 %), “für Informationen zu Sperrungen/Umleitungen” (21 %) und “für Wissen/Hintergrundinformationen zur Landschaft/Region” (20 %).
Schlussendlich wurde noch abgefragt, unter welchen Bedingungen eine Abweichung von der geplanten Route akzeptiert wird. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Natur dadurch geschützt wird (92 % Zustimmung), aber auch, wenn die abweichende Streckenführung der eigenen Sicherheit dient (87 %). Bedeutend ist dabei, dass über die Gründe der Routenabweichung (91 %) und im Vorfeld (88 %) informiert wird.
Die Ergebnisse des Wandermonitors können auf den Seiten der Ostfalia-Hochschule heruntergeladen werden. Die diesjährige Umfrage widmet sich den Themen Wanderausrüstung und Familienfreundlichkeit und darf gern beworben werden: Zur Umfrage.