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Zu wettbewerbsfähigen Destinationsmanagement-Organisationen

©Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

Evaluierungs- und Perspektivgespräche mit den Thüringer Reiseregionen haben stattgefunden

Die regionalen Destinationsmanagementorganisationen (DMOs) spielen bei der Erreichung der Vision der Tourismusstrategie Thüringen 2025 (TST 2025) „Thüringen wird Tourismusland“ eine zentrale Rolle. Sie haben als Schnittstelle zwischen Landes- und Ortsebene eine wichtige Funktion. Gemeinsam mit ihren Partnern in der Region gestalten sie das Vor-Ort-Erlebnis, sorgen dafür, dass  die Bedürfnisse der Zielgruppen erfüllt werden und sind somit an der Reiseentscheidung der Gäste maßgeblich beteiligt.

Daher sind wettbewerbsfähige Tourismusorganisationen auf regionaler und lokaler Ebene ein zentrales Ziel der Tourismusstrategie Thüringen 2025. In individuellen Ziel- und Leistungsvereinbarungen wurden 2020 zwischen dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) und den DMOs gemeinsam entsprechende Ziele und Maßnahmen vereinbart, um die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Reiseregionen weiter zu verbessern. Ergänzend hierzu bestehen Kooperationsverträge mit der Thüringer Tourismus GmbH (TTG).

Im 2. Quartal dieses Jahres wurden diese Vereinbarungen in Evaluierungsgesprächen zwischen der jeweiligen DMO, dem TMWWDG, der Thüringer Aufbaubank (TAB) und der TTG auf ihre Zielerfüllung hin überprüft. Der intensive Austausch fand mit allen neun bereits bestätigten DMOs statt. Mit den bis dato noch nicht als DMO anerkannten Regionen (Altenburger Land, Weimarer Land, Thüringer Becken) tauschte man sich in Perspektivgesprächen über die Entwicklungsmöglichkeiten aus.

Beleuchtet wurden insbesondere die Bereiche Destinationsentwicklung, Infrastruktur, Innenmarketing, Marke, Content- und Zielgruppen-Management, Außenmarketing, Qualitätsmanagement, Produktentwicklung, Technisches Content Management sowie Marktforschung und Controlling.

 

Insgesamt auf einem guten Weg

Neben regionalen Besonderheiten sowie individuellen Stärken und ausbaufähigen Potentialen ist zusammenfassend festzustellen, dass sich die Thüringer DMOs trotz der enormen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie auf einem guten Weg zu wettbewerbsfähigen DMOs befinden. Sie haben künftig noch stärker als bisher Management- und Koordinierungsaufgaben für und in der Region zu erfüllen. Das Marketing, welches nach wie vor wichtig bleibt, muss zielgruppenorientierter ausgerichtet werden und verändert sich durch das Nutzerverhalten der Gäste und die digitalen Herausforderungen. Daher ist es wichtig, dass die DMOs über gut ausgebildetes und motiviertes Personal verfügen.

Die knappen personellen und finanziellen Ressourcen stellen bei vielen DMOs die größten Hemmnisse in der DMO-Entwicklung dar. Ergänzend zur Förderung durch das TMWWDG muss daher in den überwiegenden Fällen die Eigenfinanzierung der DMOs gesteigert werden. Hier gilt es auch die Möglichkeiten des 2017 eingeführten Tourismusbeitrags im Rahmen des Thüringer Kommunalabgabengesetzes zu nutzen, um die Finanzierung dieser Aufgaben, von denen viele Wirtschaftszweige profitieren, auf eine breitere Basis zu stellen.

 

Optimierungsprozesse laufen an

Aktuell gibt es in Thüringen mehrere Struktur-Optimierungsprozesse bei den DMOs.

Der Regionalverbund Thüringer Wald e. V. stellt sich der wichtigen Aufgabe einer Optimierung der Organisation: Entscheidend wird dabei dessen anschließende Umsetzung als wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung sein.

Auch der Tourismusverband Jena-Saale-Holzland e.V. strebt eine Veränderung an. Durch den geplanten länderübergreifenden Zusammenschluss zur DMO „Saale-Unstrut“, untersetzt durch ein ehrgeiziges Tourismus- und Marketingkonzept, ergeben sich große Chancen und Potentiale für die zukünftige touristische Entwicklung dieser Region.

Das große Engagement des Tourismusverbandes Altenburger Land e. V. auf dem Weg zu einer anerkannten DMO wurde entsprechend gewürdigt. Der beantragten Anerkennung zur DMO wurde unter Auflagen zugestimmt.

Auf eine sehr gute Entwicklung und eine ausgezeichnete Zukunftskonzeption kann auch der Tourismusverband Weimarer Land e. V. verweisen. Die künftigen Herausforderungen liegen nun darin, gemeinsam mit der Stadt Weimar konstruktive und zukunftsgerichtete Lösungen für ein deutlich engeres Zusammenspiel der beiden Reiseregionen mit einer sehr ausgeprägten Stadt-Umland-Beziehungen zu finden.

Bereits Konsens über eine enge inhaltliche und räumliche Zusammenarbeit besteht zwischen dem Tourismusverband Thüringer Becken e.V. und dem Welterberegion Wartburg-Hainich e.V. Aktuell führt man Kooperationsgespräche über einen perspektivischen Zusammenschluss, den alle Beteiligten begrüßen.

Darüber hinaus gibt es auch weitergehende Gespräche, die als vielversprechende und zielgerichtete Stärkung der regionalen Strukturen gewertet werden können.

Die Anerkennung der Thüringer DMOs erfolgte bis einschließlich 31.12.2022 und lehnt sich somit an die Förderrichtlinie Landesprogramm Tourismus an.

 

Aufgabenerfüllung im Bereich Marke, Zielgruppe und Digitalisierung

Einen sehr guten und konstruktiven Austausch gab es darüber hinaus zu den Themen Marke und Marketing. Potentiale bei der Zielgruppenausrichtung der DMOs wurden benannt, fachlicher Rat ausgetauscht und Synergien – beispielsweise bei der Erstellung von entsprechendem Content – aufgedeckt.

Im Bereich der Produktentwicklung, Qualität und Innenmarketing hat man sich auf jeweils individuelle Zielvorgaben für die Fortführung des Qualitätsprozesses zum Markenbotschafter sowie für das Qualitätsmanagement und die Innenkommunikation über das Tourismusnetzwerk Thüringen verständigt.

Mit allen Partnern erfolgte eine gesonderte Betrachtung des Umsetzungstandes der Thüringer Content Architektur Tourismus (ThüCAT). Auch hier ist man größtenteils auf einem guten Weg. Jedoch ist festzuhalten, dass einige Regionen ihre Anstrengungen in Sachen ThüCAT deutlich verstärken müssen.

 

Ausblick

Seitens des TMWWDG gab man den Verantwortlichen mit auf dem Weg, sich künftig noch stärker zur Destinationsmanagementorganisation zu entwickeln. Steuerer zu sein bei der Entwicklung attraktiver Lebensräume, kundenorientierte Strukturen und Angebote zu schaffen, Innovations- und Datenmanagement zu betreiben sowie das Innenmarketing weiter auszubauen. Die DMO soll in der Region als touristischer Hauptansprechpartner dienen. Vor all diesen Herausforderungen steht man als zukunftsfähige DMO.

Alle Beteiligten waren am Ende des umfassenden (Erfahrungs-)Austauschs sehr zuversichtlich, dass die anstehenden Aufgaben gemeinsam gelingen werden. Auch wurde die enge Abstimmung mit dem TMWWDG und der TTG als äußerst positiv empfunden. Zuvorderst jedoch einte alle der Wunsch, endlich wieder Gastgeber sein und zahlreiche Gäste in Thüringen empfangen zu können.

 

Einordnung in die TST 2025

Der DMO-Prozess ist das zentrale Element im Handlungsfeld Organisation und Finanzierung  bei der Umsetzung der Tourismusstrategie Thüringen 2025 und trägt entscheidend dazu bei, wettbewerbsfähige Tourismusorganisationen zu schaffen und Thüringen als attraktives Reiseland zu etablieren.



Autorin: Inge Pache
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Referat 24 "Tourismus und Gastgewerbe"
E-Mail: Ref24@tmwwdg.thueringen.de
Telefon: ehemalige Redakteurin
Kategorien:
Strategie · Thüringer Aufbaubank · TMWWDG · TTG


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