Im Rahmen eines Symposiums zur Rolle der Buchenwälder überreicht Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele die Entlassungsurkunde
Am Mittwoch, den 20. März 2024, wurde der langjährige Nationalparkleiter Manfred Großmann im Rahmen des Symposiums „Die Rolle der Buchenwälder des Hainich auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene – eine Zwischenbilanz“ feierlich verabschiedet. Passender hätte der Rahmen der Verabschiedung kaum sein können, sind es doch die Buchenwälder des Hainich, die Manfred Großmann die letzten 26 Jahre intensiv begleitet haben. Der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Dr. Burkhard Vogel, moderierte durch die Veranstaltung.
Nach einem Grußwort von Umweltminister Bernhard Stengele folgte ein zweifacher Blick in die Vergangenheit. Prof. Dr. Hans Dieter Knapp, Stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Succow Stiftung, hielt einen kurzweiligen Vortrag zur Geschichte des Nationalparks Hainich mit dem Titel „Vom Nationalparkprogramm der DDR zum UNESCO-Welterbe“ und der Hainich-Fotograf Thomas Stephan nahm die Zuschauenden mit auf einen „Streifzug durch 26 Jahre Nationalpark Hainich“. Im folgenden Podiumsgespräch wurde Zwischenbilanz zur Rolle der Buchenwälder des Hainich auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene gezogen. Die Gesprächspartner waren Umweltminister Bernhard Stengele, Peter Südbeck, Vorsitzender Nationale Naturlandschaften e.V., Prof. Dr. Christian Ammer, Georg-August-Universität Göttingen, Jürgen Dawo, Gründer der Town & Country Stiftung, Bernhard Bischof, Bürgermeister Behringen a.D., und natürlich Manfred Großmann, Leiter Nationalpark Hainich. Die Ehre, Manfred Großmann anschließend feierlich mit der Überreichung seiner Entlassungsurkunde zu verabschieden, oblag dem Umweltminister.
Nach 32 Jahren in der Naturschutzverwaltung Thüringens, davon 26 Jahre Einsatz für den Nationalpark und über 17 Jahre Nationalparkleitung startet Manfred Großmann nun in einen neuen Lebensabschnitt. Seine langjährige Amtszeit war geprägt von außergewöhnlichem Engagement und wegweisenden Leistungen. Das absolute Highlight war dabei die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste. So sagt Manfred Großmann: „Es heißt: „Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist“ – dann hätte ich am 25. Juni 2011 aufhören sollen, als um 10.30 Uhr in Paris die drei Worte erklangen: „It is adopted“. Gemeint war der Antrag Deutschlands auf Aufnahme von fünf Buchenwäldern in die UNESCO-Welterbeliste. Das war nicht zu toppen, dass der Hainich nun ist der Weltliga der wertvollsten Naturlandschaften spielt und für mich persönlich ein unbeschreibliches Glücksgefühl.“
Die Entwicklung des Nationalparks Hainich ist eine Erfolgsgeschichte, in wenigen Jahren vom militärischen Übungsplatz zum UNESCO-Welterbe. Der Nationalpark inmitten der Welterberegion Wartburg Hainich ist heute eine Größe in Thüringen, ein naturschutzfachliches und touristisches Aushängeschild. „Der Anspruch “klein aber fein” zu sein, bedarf aber der permanenten weiteren Anstrengung, so im Bereich Wildtiermanagement, Offenlandmanagement und Umfeldentwicklung“, gibt Manfred Großmann zu bedenken.
Über seine näheren Zukunftspläne verrät er: „Ich bin dann mal weg – nein, das stimmt nicht. Es ist kein Abschied, ich verlasse nur meinen Schreibtisch in unserem schönen Verwaltungssitz neben der Marktkirche in Bad Langensalzas Altstadt. Ich werde aber weiterhin in Sichtweite des Nationalparks wohnen und den Nationalpark und seine Natur genießen. Nun steht aber zunächst eine Camper-Reise durch Europa zu den schönsten Nationalparken auf dem Programm.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung danken Manfred Großmann für seine unermüdliche Hingabe und wünschen ihm alles Gute für seinen wohlverdienten Ruhestand.
