Auf großes Interesse ist die Eröffnung des sechsten Themenwanderweges gestoßen. Viele Teilnehmer waren gekommen, um bei der ersten Begehung des Zella-Mehliser Poesieweges dabei zu sein.
Start für den Weg ist am unteren Ende des Berggartenwegs, an der Beethovenstraße. Auf gut begehbaren Wegen mit moderaten Steigungen führt er über einen Teil des Regenbergs. Immer wieder kommt der Wanderer an Tafeln mit Gedichten der Zella-Mehliser Autorin Heike F.M. Neumann vorüber. Bebildert von den Künstlerinnen Gabriele Just und Annette Wiedemann handelt es sich dabei um leichte, beschwingte Texte, die immer in einem Bezug zur Natur, zur Landschaft, zum Wald stehen.
Bürgermeister Richard Rossel freute sich bei der Einweihung des Weges insbesondere darüber, dass die Poesie in den Blickpunkt gerückt wird. „Die Menschen kommen damit immer seltener in Berührung, in den sozialen Netzwerken spielt Poesie kaum eine Rolle“, sagte er. Für den Poesieweg gibt es zwei Varianten: Der etwas kürzere „Pegasusweg“, 1,4 Kilometer lang und mit Kinderwagen ebenso machbar wie für Großeltern oder sogar Urgroßeltern, ist als Rundwanderweg angelegt. Für alle, die sich etwas länger die Beine vertreten wollen, gibt es als Verlängerung den „Prinzenweg“. Hier findet man vorwiegend Textauszüge aus dem „Prinzenbuch“ von Heike F.M. Neumann – 2021 erschienen. Dieser Weg endet in der lauschigen kleinen Teichanlage in der Talstraße. Hier kann man noch etwas verweilen, bevor man zum Ausgangspunkt zurückkommt.
Der Weg ist nicht nur für alle Zella-Mehliser gedacht, die bei einer kleinen Wanderrunde Natur und Literatur gleichermaßen genießen können. Er richtet sich natürlich auch an alle interessierten Wanderer und Spaziergänger von außerhalb – insbesondere mit seinem günstig gelegenen Startpunkt an die Besucher des Meeresaquariums, die noch eine Weile in der Natur aktiv verweilen wollen. „Den mehr als 1000 Gästen, die durchschnittlich pro Tag das Meeresaquarium besuchen, möchten wir gern noch etwas von Zella-Mehlis zeigen. Dafür bietet dieser Weg mit seiner tollen Aussicht über die Stadt eine gute Gelegenheit“, so der Bürgermeister, der bei der Eröffnung allen herzlich dankte, die diesen Weg mitgestaltet haben.
Heike F.M. Neumann betonte, dass sie in ihren Werken auch die Schönheit der kleinen Dinge hervorheben wollte. „Dabei möchte ich aber nicht daran appellieren, wie wichtig der Schutz der Natur ist. Das soll vielmehr aus den Gedichten selbst hervorgehen“, sagte sie und bedankte sich bei ihrer Tochter für die Ehrlichkeit, mit der sie ihre Arbeit begleitet hat. „Sie hat gesagt: Wenn du das erste Gedicht nicht so geschrieben hast, dass die Kinder dranbleiben und laufen wollen, dann ist es nicht richtig“, berichtete sie.
Die ersten Kinder, die die Gedichte kennenlernten, haben im Übrigen selbst den Poesieweg bereichert und waren bei der Einweihung ganz neugierig, wie das Projekt umgesetzt wurde: Schüler der Grundschule „Friedrich Schiller“ hatten im Mai diesen Jahres die einzelnen Gedichte und Geschichten eingelesen. Ihre Tonaufnahmen sind jetzt an jeder einzelnen Tafel entlang des Wegs per QR-Code abrufbar – man kann sich die Gedichte also auch ganz entspannt anhören. „Das war ein schönes Projekt für die guten Leser aus der zweiten, dritten und vierten Klasse. Natürlich sind jetzt alle gespannt, ihre eigene Stimme hier im Wald zu hören“, sagte Schulleiterin Katrin von Fintel.
Und noch eine weitere Besonderheit bereichert den Poesieweg: Der Bildhauer Mario Biereigel hat Tierskulpturen geschaffen, die der Wanderer unterwegs entdecken kann. Drei sind schon da, weitere folgen noch. Übrigens soll es Glück bringen, wenn man das Kaninchen an der Nase streichelt …
Die große Wandergruppe, die den Weg am Samstag als erste erkundet hatte, war von diesen zahlreichen Angeboten und Hinguckern auf jeden Fall sehr begeistert. Damit ist der Plan des Teams der Tourist-Information aufgegangen. Die Gestaltung des Weges wurde übrigens aus Kurbeitragsmitteln finanziert.
Beteiligt waren: Autorin Heike F.M. Neumann, Tourist-Information Zella-Mehlis, Bildhauer Mario Biereigel, die Gestalterinnen der Zeichnungen Gabriele Just und Annette Wiedemann, Grundstückseigentümer Albert Blümel, Studio und Beschallungsservice Oberländer, der Baubetriebshof Zella-Mehlis sowie die Grundschule „Friedrich Schiller“.
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