Vielversprechende Nachbarn
Der Quellmarkt Polen hat in den vergangenen Jahren eine konstant positive Entwicklung genommen, in den Zahlen und auch im Umsatzanteil am deutschen Incoming-Geschäft. Nach der Corona-Pandemie zeichnet sich zudem eine schnelle Erholung ab. Am Gesamtaufkommen haben Besuchen bei Freunden und Verwandten sowie Geschäftsreisen einen recht großen Anteil, aufgrund der engen privaten und wirtschaftlichen Verflechtungen. Etwa 52% der Deutschlandreisen sind reine Urlaubsreisen. Polnische Deutschlandreisende sind mit 38 Jahren im Durchschnitt relativ jung. Vielleicht steht deshalb der Aspekt „Abenteuer“ hoch im Kurs.
Von Inspiration bis Anreise
Polnische Gäste sind gut online unterwegs. Reiseinspiration, -information und -buchung läuft hauptsächlich über das Internet. Bei Urlaubsreisen wird mehrheitlich im Voraus gebucht (65%). Viele Gäste buchen aber auch eher kurzfristig und spontan.
Die Anreise erfolgt überwiegend im PKW. Bahn und Fernbus haben kleinere Anteile. Ferienwohnung und Ferienhäuser sind als Unterkünfte beliebt. Einen etwas kleinere Anteil nehmen Hotels ein, vorwiegend im 3-Sterne-Bereich. Der Anteil an Urlaub mit mehr als 4 Übernachtungen ist höher als aus anderen Nachbarmärkten. Ebenso die Wiederholerrate.
Ansprüche
Über die Hälfte der polnischen Gäste interessieren sich für Kulturreisen ins Nachbarland. Rundreisen stehen besonders hoch im Kurs, wobei dies hier bedeutet, dass mehr als ein Ort im Rahmen der Reise aufgesucht wird. Auch Städtereisen gehören zu den Favoriten. Etwa ein Drittel interessiert sich für einen Urlaub in der Natur, auf dem Land oder in den Bergen. Polnische Gäste schätzen das Erleben lokaler Kultur, was auch gern „Abenteuercharakter“ haben darf. Es geht darum, Neues erleben und eine gewisse Weltoffenheit zu leben.
Vor allem bei den Jüngeren gibt es ein wachsendes Umweltbewusstsein, und Nachhaltigkeitsaspekte beeinflussen die Reiseentscheidung.
Verständigung
In Polen ist eine Fremdsprache ab der 4. Klasse Pflicht. In der Regel wird Englisch gelernt. Die deutsche Sprache ist nicht sehr verbreitet. Ausnahmen sind grenznahe Regionen oder Pol*innen, die die Sprache beruflich brauchen. Eine Verständigung vor Ort wird in der Mehrzahl der Fälle über Englisch versucht werden. Informationen sollten also auch in Englisch vorgehalten werden. Gern als besonderen Service vielleicht auch einige Basisinfos in Polnisch, z.B. in Museen oder im Restaurant (Speisekarte). Dies ist mittlerweile dank KI heute weniger problematisch. Empfehlenswert ist z.B. DeepL.
Thüringen-Pluspunkte
Die Nähe zu Polen und Erreichbarkeit „auf der Straße“ ist ein großer Vorteil für Thüringen. Auch die Nähe von Stadt und Natur. Dazu kommt ein gutes Angebot für den Familienurlaub. Im Rahmen einer Thüringen-Rundreise können so in kürzerer Zeit mehrere Stationen absolviert werden.