Die Digitalisierung in der deutschlandweiten Gastronomie hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Besonders während der Pandemie waren viele Betriebe zu schnellen Anpassungen gezwungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und effizienzsteigernd zu arbeiten. In Zahlen ausgedrückt, bieten 53% der Betriebe online-Reservierungen an, 46% nutzen digitale Kassensysteme, 33% führen digitale Speisekarten und 19% ermöglichen digitale Bestellungen von Speisen und Getränken. Dem Gegenüber steht der Gast mir steigenden Erwartungen: 68% der Gäste legen großen Wert auf digitale Angebote, 56% wünschen Online-Tischreservierungen und 54% bevorzugen bargeldloses, kontaktloses Bezahlen am Tisch.
Aktueller Stand der Digitalisierung in der Gastronomie
Online-Präsenz und Buchungssysteme: Viele Gastronomiebetriebe verfügen inzwischen über eine eigene Website und sind auf Online-Plattformen wie Google My Business, TripAdvisor oder Yelp präsent. Digitale Reservierungssysteme und Online-Buchungsplattformen sind weit verbreitet, wodurch Gäste ihre Tische direkt über das Internet buchen können.
Mobile Bestellungen und Self-Service-Technologien: Der Einsatz von mobilen Bestelllösungen und Self-Service-Terminals hat zugenommen, besonders in Fast-Food-Restaurants und Cafés. Kunden können über Apps oder digitale Kiosksysteme ihre Bestellungen aufgeben und bezahlen, was den Bestellprozess vereinfacht und beschleunigt.
Digitale Speisekarten: Digitale Menüs werden immer häufiger eingesetzt, oft in Form von QR-Codes, die Gäste mit ihrem Smartphone scannen können. Diese Menüs sind flexibel anpassbar und können regelmäßig aktualisiert werden, um saisonale oder tägliche Angebote zu reflektieren.
Kassensysteme und Automatisierung: Moderne Kassensysteme sind oft mit Warenwirtschafts- und Buchhaltungssystemen verknüpft, was eine nahtlose Integration und bessere Kontrolle über Lagerbestände ermöglicht. Automatisierungstools helfen bei der Reduzierung von Arbeitsaufwand und Fehleranfälligkeit.
Social Media und digitale Marketingstrategien: Viele Gastronomiebetriebe nutzen Social-Media-Plattformen aktiv, um mit Gästen zu interagieren, neue Angebote zu bewerben und ihre Reichweite zu erhöhen. Digitale Marketingstrategien wie gezielte Werbeanzeigen und Influencer-Kampagnen sind zu einem wichtigen Bestandteil der Kundenakquise geworden.
Herausforderungen der Digitalisierung in der Gastronomie
Kosten und Investitionen: Die Einführung digitaler Lösungen kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. Besonders für kleine und mittelständische Betriebe stellen die Anschaffung und Wartung von Soft- und Hardware sowie die Implementierung von digitalen Systemen eine finanzielle Herausforderung dar.
Technologische Kompetenz und Schulung: Ein weiterer Knackpunkt ist die mangelnde technologische Kompetenz des Personals. Es erfordert Schulungen und kontinuierliche Weiterbildung, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden die neuen digitalen Tools effektiv nutzen können.
Datensicherheit und Datenschutz: Mit der Digitalisierung geht auch die Verantwortung für den Schutz sensibler Daten einher. Gastronomiebetriebe müssen sicherstellen, dass Kundendaten und Zahlungsinformationen gemäß den Datenschutzrichtlinien (wie der DSGVO) sicher verarbeitet und geschützt werden.
Integration bestehender Systeme: Viele Gastronomiebetriebe verwenden bereits unterschiedliche digitale Systeme, die nicht immer reibungslos miteinander kommunizieren. Die Herausforderung besteht darin, eine nahtlose Integration zwischen den einzelnen Plattformen und Tools zu erreichen, um eine effektive Nutzung der digitalen Infrastruktur zu gewährleisten.
Abhängigkeit von Technologien: Die zunehmende Digitalisierung führt auch zu einer erhöhten Abhängigkeit von technischen Systemen. Wenn es zu Ausfällen kommt, können Bestellvorgänge, Zahlungen und andere Abläufe gestört werden, was zu Umsatzverlusten und unzufriedenen Gästen führt.
Besonderheiten, die bei der Digitalisierung beachtet werden sollten
Personalisierung und Kundenerlebnis: Die Digitalisierung bietet große Potenziale zur Personalisierung von Kundenerlebnissen. Datenanalysen und KI-Technologien können genutzt werden, um personalisierte Angebote zu erstellen und auf individuelle Bedürfnisse der Gäste einzugehen, was zu einer besseren Kundenbindung führt.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein: Digitale Lösungen können auch zur Nachhaltigkeit beitragen, z. B. durch den Einsatz von papierlosen Menüs, digitalen Quittungen und optimierten Logistikprozessen, die Lebensmittelverschwendung reduzieren.
Trends wie kontaktlose Technologien: Die COVID-19-Pandemie hat den Trend zu kontaktlosen Technologien beschleunigt. Gäste erwarten zunehmend Optionen wie kontaktlose Bestellungen, Zahlungen und digitale Menüs, was die Hygienestandards in der Gastronomie verbessert.
Integration mit Liefer- und Abholservices: Liefer-Apps und Online-Bestellsysteme sind zu einem wesentlichen Bestandteil des gastronomischen Geschäftsmodells geworden. Die Fähigkeit, Lieferdienste und Abholbestellungen effizient in die betrieblichen Abläufe zu integrieren, ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg.
Flexibilität und Skalierbarkeit: Die ausgewählten digitalen Tools sollten flexibel und skalierbar sein, um auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren zu können. Insbesondere bei Expansionen oder Veränderungen des Geschäftskonzepts ist es wichtig, dass die digitalen Systeme mitwachsen können.
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber der Veränderung in der Gastronomie. Die Umsetzung von analog auf digital schreitet jedoch nur langsam voran. Die Herausforderungen sind vielfältig und Gastronomiebetriebe, die es schaffen, digitale Tools effektiv einzusetzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen und die Zufriedenheit ihrer Gäste langfristig steigern.
Thüringer Content Architektur Tourismus (ThüCAT)
ⓘQuelle: Thüringer Tourismus GmbHThüCAT Datenbank
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