Was man zur Landesgartenschau Leinefelde-Worbis noch wissen sollte
Mit dem Motto „Aussöhnung zwischen Stadt und Landschaft“ möchte die Landesgartenschau 2026 in Leinefelde-Worbis ein neues Verständnis zwischen urbanem Raum und Natur fördern. Es geht nicht nur um ästhetische Gestaltung, sondern um nachhaltige, städtebauliche Vernetzung und positive Lebensqualität. Das bedeutet:
Verbindung statt Trennung
Oft sind grüner Raum und bebaute Stadtbereiche räumlich, funktional oder wahrnehmbar getrennt – durch versiegelte Flächen, Industrie, Verkehr oder ungenutzte Brachen. Die Gartenschau zeigt Wege auf, wie man diese Trennungen aufhebt: durch neue Grünflächen, durch Freiräume, durch die Öffnung bisher abgegrenzter Bereiche. So wird die Landschaft Teil der Stadt-Identität und umgekehrt.
Transformation und behutsame Neubewertung bestehender Flächen
Orte, die bislang verloren, vernachlässigt oder „grau“ waren – wie Garagensiedlungen oder Industrieareale – werden umgestaltet: Natürlichkeit und Erlebbares kommen zurück. Statt vorhandene Strukturen radikal zu ersetzen, werden sie behutsam weiterentwickelt, um neue Funktionen zu gewinnen, die dem Gemeinwohl dienen. Beispiel: Die Gartenstadt auf dem ehemaligen Garagen-Gelände oder die Wiederbelebung von Tüffers Garten.
Lebensqualität und Naherholung für alle
Eine aussöhnende Stadt-Landschaft verbindet Erholungsräume, Aufenthaltsqualität und Naturerlebnis direkt mit dem Alltag der Menschen. Man muss nicht „hinaus aufs Land“, um Natur zu fühlen; das Grüne wird Teil des innerstädtischen Gefüges: Grünbänder, Parks, renaturierte Gewässer, Freiräume zum Verweilen, Spielen, Bewegen. Damit steigt die Wohnqualität und das Wohlbefinden.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Die Versöhnung geschieht mit Blick auf ökologische Verantwortung: Renaturierung von Flussläufen (z. B. der Ohne), Wasser- und Regenwassermanagement, Erhalt und Pflege bestehender Grünflächen, aber auch neue Flächen, die dauerhaft als grüne und naturnahe Räume nutzbar sind. So entsteht nachhaltige Stadtentwicklung, die nicht nur kurzfristig wirkt, sondern auch langfristig Bestand haben soll.
Identität, Geschichte und Zukunftsorientierung
Es geht auch darum, historisch gewachsene Orte neu zu integrieren – z. B. durch die Archäologie (das mittelalterliche Dorf Kirrode) oder historische Gärten, die wiederbelebt werden. Diese Elemente verbinden Vergangenheit und Zukunft, Stadt- und Landschaftsidentität werden gemeinsam weitergedacht.
Der Blumen-Block – Kunst, Floristik und Stadtgeschichte neu inszeniert
Mit dem Blumen-Block entsteht zur Landesgartenschau 2026 in Leinefelde-Worbis ein einzigartiges Highlight. Ein unsanierter Plattenbau in der Bachstraße wird dafür in eine völlig neue Rolle versetzt: Er ersetzt die klassische Blumenhalle und verbindet Floristik, Kunst und Stadtgeschichte auf mehreren Ebenen miteinander.
Blumenschauen über zwei Etagen
Besucherinnen und Besucher erwartet ein Meer an Blüten in wechselnden Inszenierungen. Balkone des Gebäudes werden dabei kreativ bepflanzt und zeigen, wie lebendig und überraschend Floristik in einem Plattenbau wirken kann.
Ausstellungen zu Stadtumbau und Identität
Eine weitere Etage widmet sich spannenden Themen rund um den Stadtumbau in Leinefelde. Hier wird erlebbar, wie sich die frühere Industriestadt mit 90 Prozent Plattenbauanteil nach der Wende neu erfunden und ein neues Gleichgewicht zwischen Arbeiten und Wohnen gefunden hat.
Barrierefreier Zugang
Ein Aufzug sorgt für gute Erreichbarkeit aller Ausstellungsebenen. Die Gestaltung der Ausstellungsräume sowie der Ausstellungen selbst sind barrierearm.
Vielfältige Präsentationen
Neben den Blumenschauen und Stadtumbauexponaten gibt es ein breites Spektrum an Ausstellungen, Kunstinstallationen, eine Nostalgiewohnung und einen Vortragsraum für Begleitveranstaltungen.