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So tickt die Generation Z – unser Learning aus dem Webinar Next Generation, New Work

Quelle: Illumat, Destinationstag

Nachlese: Webinar Next Generation, New Work

Wie Führung heute gelingt: Der Workshop zeigte, was Generation Z erwartet – und was Führungskräfte konkret tun können.

Zwischen Anspruch und Aufbruch: Führung im Wandel

„Was braucht es, um junge Menschen wirklich zu erreichen?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des Workshops „Bitte nicht aufgeben! Arbeitskräfte von heute, Führung von morgen“ am 5. Juni 2025. unter der Moderation von reCET und TrainingAid , wer mit Führung, Mitarbeitenden und Zukunftsthemen zu tun hat. Was folgte, war ein Vormittag voller ehrlicher Impulse, praxisnaher Beispiele und neuer Perspektiven.

Generation Z verstehen – und ernst nehmen

In ihrem Wissensimpuls nahm Laura Schmidt (reCET) die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch das Lebensgefühl der Gen Z: Aufgewachsen zwischen Klimakrise, Krieg und Digitalisierung ist diese Generation gut vernetzt, hochreflektiert – und gleichzeitig auf der Suche nach Stabilität, Sinn und Wertschätzung. Klar wurde: Führung braucht heute Klarheit, Haltung und Dialog – statt nur Dienstpläne und Anweisungen.

Praxis aus Thüringen: Führung, die funktioniert

Besonders anschaulich: der Beitrag von Ariane Rettelbusch (Rennstieg-Hotel Rettelbusch & Waldgasthof Hainich-Haus). Sie gab Einblicke, wie sie junge Mitarbeitende Schritt für Schritt einbindet, Verantwortung übergibt und zugleich Grenzen setzt. Ihr Erfolgsrezept? Vertrauen schenken – und gemeinsam wachsen.

Unsere Learnings waren:

  • Werte müssen im Alltag spürbar sein
    Stellen Sie Ihr Leitbild schon im Vorstellungsgespräch vor. Fragen Sie zum Beispiel: „Können Sie sich mit unseren Werten identifizieren?“ oder „Wo begegnen Ihnen diese Werte im Alltag?“
    So schaffen Sie von Anfang an Klarheit – und zeigen, dass Ihre Werte mehr sind als nur Worte auf der Website.
  • Klare Regeln schaffen Orientierung
    Ob Arbeitszeiten, Kommunikationswege oder Verhalten im Team – klare Ansagen helfen allen. Zum Beispiel: „Bitte sei fünf Minuten vor Schichtbeginn fertig umgezogen am Empfang.“

  • Feedback braucht Rhythmus und Verlässlichkeit
    Besser ein kurzes Gespräch alle zwei Wochen als ein großes Jahresgespräch. Ein fester Termin wie „Feedback-Freitag“ oder ein tägliches 10-Minuten-Stand-up macht das Thema selbstverständlich.

  • Führung heißt Haltung zeigen – nicht rund um die Uhr erreichbar sein
    Führungskräfte müssen nicht immer „on“ sein. Es reicht, erreichbar zu festen Zeiten zu sein und dabei verlässlich zu kommunizieren, was man erwartet und anbietet.

  • Digital ist gut – aber nicht genug
    Ein Tool wie Teams oder eine digitale Aufgabenliste ersetzt kein ehrliches Gespräch. Ein kurzes „Wie geht’s dir gerade im Job?“ per Nachricht oder beim Kaffee macht oft den Unterschied.

  • Mitmachen stärkt die Bindung ans Team
    Wer Ideen einbringen darf, fühlt sich gesehen. Das kann schon ein kleines Projekt sein wie die Gestaltung des Speiseplans, ein Social-Media-Beitrag oder die Organisation der Azubi-Einführung.

  • Das „Sie“ auf Führungsebene setzt klare Grenzen
    Ein bewusst eingesetztes „Sie“ schafft professionelle Distanz – gerade in Führungsrollen. Es hilft, Rollen klar zu trennen, schützt vor Vereinnahmung und signalisiert: Hier beginnt Verantwortung, nicht Freundschaft.

Im Nachgang zur Veranstaltung haben wir auf Basis der Diskussionen und Erkenntnisse 10 konkrete Tipps für den Umgang mit der Generation Z in touristischen Betrieben zusammengestellt. Sie bieten praktische Anregungen für den Führungsalltag – von Kommunikation über Strukturen bis zur emotionalen Mitarbeiterbindung.

  1. Klare Erwartungen und feste Abläufe schaffen
    Was gilt im Betrieb? Wann beginnt die Schicht? Was passiert bei Verspätung? Klare Regeln, z. B. „Wer dreimal unentschuldigt zu spät kommt, bekommt eine Stunde abgezogen“, geben Sicherheit. Kurze Check-in-Meetings (z. B. 15 Minuten pro Woche) helfen, den Überblick zu behalten.

  2. Regelmäßig Feedback geben – und einholen
    Nicht erst reden, wenn etwas schiefläuft. Lieber regelmäßig kurze Rückmeldungen geben – was gut läuft, was besser werden kann. Auch Führungskräfte können fragen: „Wie erlebst du meine Führung?“
  3. Verantwortung im Team sinnvoll aufteilen
    Führung bedeutet, den Rahmen zu setzen – emotionale Begleitung (z. B. bei privaten Herausforderungen) kann auch durch Kolleginnen und Kollegen erfolgen. Peer-Mentoring – also Tandems aus jüngeren und erfahreneren Mitarbeitenden – stärkt den Zusammenhalt.

  4. Sinn vermitteln und Wertschätzung zeigen
    Was bewirkt ein einzelner Beitrag? Zeig es! Zum Beispiel: „Weil du den Gast so freundlich empfangen hast, kam er am nächsten Tag mit seiner Familie wieder.“ Ehrliches Lob wirkt – und zwar direkt und persönlich.

  5. Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen – mit klaren Regeln
    Wo es geht, Gleitzeit oder Homeoffice anbieten. Aber auch klar sagen, was nicht verhandelbar ist: „Freitag ist immer Präsenztag.“ So entsteht ein verlässlicher Rahmen.

  6. Junge Menschen mitreden lassen – und sichtbar machen
    Wer begeistert ist, spricht darüber. Nutze junge Mitarbeitende als Botschafterinnen und Botschafter – zum Beispiel für Azubi-Videos, Instagram-Stories oder bei Schulbesuchen.

  7. Digitale Tools gezielt einsetzen
    Apps wie Slack oder Teams können helfen, Kommunikation zu strukturieren. Statusfunktionen („fokussiert“, „nicht verfügbar“) sorgen für klare Zeiten – auch für Pausen.

  8. Gesundheit ernst nehmen – auch als Führungskraft
    Psychische Belastungen dürfen benannt werden. Externe Beratungsangebote können entlasten. Auch Führung braucht Austausch – zum Beispiel durch Supervision oder kollegiale Beratung.

  9. Entwicklung ermöglichen – durch neue Aufgaben oder Wechsel
    Manchmal hilft ein Bereichswechsel, um Frust zu lösen. Auch wenn jemand den Betrieb verlässt: die Tür offenlassen – Rückkehr ist oft realistischer, als gedacht.

  10. Kultur statt Kontrolle
    Gute Führung heißt nicht, immer alles zu wissen – sondern Vertrauen zu schaffen. Das beginnt mit offener Kommunikation, klaren Zielen und gelebten Werten.

Weitere Angebote für Interessierte

Toolkit-Box Nachhaltigkeit
Schritt-für-Schritt-Anleitungen und praktische Hilfen für die Umsetzung im Betrieb.

KORA-Gruppe „NachhaltigkeitsCommunity Thüringen“
Austausch mit Gleichgesinnten, Diskussionen und Einblicke in gute Praxis.

Aus der Serie Nachhaltigkeit

Nächster digitaler Austausch: 25. Juni 2025 | 10:00–12:00 Uhr
Thema: „Menschen bewegen – wie Nudging uns nachhaltig lenkt“
Hier können Sie sich anmelden!



Thüringer Tourismus GmbH
Innovation & Qualität | Themenkoordination Nachhaltigkeit
E-Mail: a.rittweger@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742256
BEITRAG VOM:
18. Juni 2025

Kategorien:
Investition · Nachhaltigkeit · Tourismus-Wissen · Veranstaltung /Workshop · Webinar · Wissensimpuls


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