Wären Sie bereit, für einen Wanderweg zu bezahlen, um dessen Pflege zu unterstützen?
Das ist eine der spannenden Fragen, welche in der diesjährigen Befragung des Wandermonitors zum Thema Wertschöpfung gestellt werden. Die Umfrage darf gern verbreitet werden: Zur Umfrage.
So viel schon mal vorweg: In Wilhelmsdorf am Hohenwarte Stausee Weg schufen ehrenamtliche Wegewarte einen Wichtelweg, an dem man unzählige kreative Behausungen der kleinen Waldbewohner bestaunen kann. Da es nicht ganz ohne ist, die Häuschen zu pflegen und den Weg attraktiv zu halten, wurde ein Spendenkasten aufgestellt – mit überraschendem Erfolg. Für herausstechende Angebote scheinen die Menschen also durchaus bereit zu sein, einen kleinen Obolus dazulassen.
Übrigens, nicht vergessen: Unbedingt an der Wahl zu Deutschlands Schönstem Wanderweg teilnehmen und jedem weitererzählen!
Der Wandermonitor 2024 untersuchte neben den üblichen Fragen vor allem Wegepräferenzen und ÖPNV-Nutzung und ergab folgende Kernergebnisse:
- Rund 70 % der Befragten wandern häufig, besonders aktiv sind Menschen ab 40 Jahren. Auch bei Jüngeren wächst das Interesse, vor allem bei Frauen. Seltenwandernde sind vorrangig im Urlaub unterwegs (v.a. im Hochgebirge), während häufige Wanderer ihre Freizeit in Mittelgebirgen verbringen. Postpandemisch zeigt sich ein leichter Trend zu häufigeren, aber kürzeren Touren (über 5 bis 10 km). Am häufigsten wird zu zweit gewandert. Wandern allein nimmt zu, Gruppenwanderungen (7–15 Personen) verlieren wieder an Bedeutung.
- „Natur erleben“ und „Bewegung“ bleiben die Hauptmotive. Das Motiv „etwas für die Gesundheit tun“ hat seit der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Berufstätige (30-49 Jahre) sehnen sich eher nach Ruhe und Erholung, Jüngere bevorzugen Erlebnisse und Geselligkeit. Ältere Wanderer interessieren sich vor allem für Pflanzen und Tiere und wandern aus gesundheitlichen Gründen. Für die Wahl der Wanderregion bzw. den Wanderweg sind die mit Abstand wichtigsten Kriterien die „Landschaft/Natur“ bzw. „Länge des Weges“.
- Wegepräferenzen: Besonders beliebt sind naturnahe Trampelpfade mit Panoramaausblicken und guter Beschilderung an Wegekreuzungen. Wichtige Qualitätsmerkmale: Naturbelassenheit & Ursprünglichkeit (27,5 %), Landschaftsbild (26,0 %), Beschilderung & Infos (24,2 %).
- Wahrnehmung von Gütesiegeln für Wanderwege, -touren und -regionen: Zwei Drittel kennen Gütesiegel im Wandertourismus wie das Premiumsiegel des Deutschen Wanderinstituts sowie das Qualitätssiegel des Deutschen Wanderverbands. Über 60 % lassen sich davon bei der Auswahl von Wegen/Regionen beeinflussen.
- Anreise zum Ausgangspunkt einer Wanderung: Der PKW bleibt dominant, doch der ÖPNV gewinnt an Bedeutung. Zwei Drittel ziehen ihn für die An- und Abreise in Betracht. Viele ÖPNV-Nutzer wünschen sich bessere Anbindungen und Taktungen.
Masterarbeit zu Ernährungsbedürfnissen beim Wandern
Eine Studentin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) untersucht gerade, welche Ernährungsgewohnheiten und -bedürfnisse Wandernde in Deutschland haben.
Aktuell läuft die Online-Befragung, die u. a. die folgenden Forschungsziele hat:
- Erhebung der Ernährungsgewohnheiten von Wandernden im Alltag und beim Wandern
- Ermittlung der Bedeutung nachhaltiger Ernährung beim Wandern
- Erfassung der Art und Region der zuletzt durchgeführten Wanderung der Befragten
- Identifikation von Herausforderungen und Barrieren für eine nachhaltige Ernährung bei der letzten Wanderung
- Vergleich von Selbstverpflegung und Nutzung des gastronomischen Angebots
- Zufriedenheit mit dem gastronomischen Angebot bei der letzten Wanderung
- Erfassung von Wünschen zur Verbesserung des Verpflegungsangebots
Wer bei der Verbreitung der Umfrage helfen möchte, kann folgenden Link in den eigenen Netzwerken streuen: Zur Umfrage.