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Tagesreisen und Freizeitwirtschaft 2024

Quelle: Thüringer Tourismus GmbH

Tagesreisen: Unter dem Vorjahresniveau

2024 fanden 445 Mio. Tagesreisen in Ostdeutschland statt, knapp 10% weniger als 2019. Das waren knapp 15% aller Tagesreisen in Deutschland. Mit einem Bruttoumsatz von 13,7 Mrd. Euro ist der Tagestourismus ein wichtiger Pfeiler der Branche in Ostdeutschland und trägt maßgeblich zur kontinuierlichen Auslastung vieler Einrichtungen und Angebote bei. Bei den Aktivitäten legten der Besuch von Restaurants, Naturattraktionen und die Outdoor-Aktivitäten Wandern/Radfahren leicht zu. Der Anteil der Aktivitäten Shopping, Besuch von Freizeiteinrichtungen und Veranstaltungen sank in Ostdeutschland dagegen leicht. Dies deutet nach wie vor auf eine gewisse Zahlungszurückhaltung hin. Auch bundesweit blieb die Tagesreiseintensität 2024 weiter hinter dem Mittelfristvergleich 2018/2019 zurück. Diese ambivalente Entwicklung hat vielschichtige Gründe. Neben dem kühlen, nassen Frühsommer, Extremwetterereignissen und Sondereffekten wie der Euro 2024, die sich erfahrungsgemäß negativ auf die Tagesreiseaktivitäten auswirken, haben nach wie vor die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (Inflation, Preisentwicklung, geopolitische Lage etc.) Einfluss auf die Tagesreiseaktivitäten der Deutschen, auch wenn Freizeit und Reisen nach wie vor eine Konsumpriorität aufweisen.

Grafik zur im Text erläuterten Entwicklung der TagesausflugsintensitätQuelle: dwif

Thüringer Freizeiteinrichtungen mit steigenden Besuchendenzahlen

Die Besuchendenzahlen in den Freizeiteinrichtungen in Thüringen stiegen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +2,3 % und damit etwas stärker als in Ostdeutschland insgesamt (+1,3 %) und in allen am Monitoring teilnehmenden Einrichtungen (+1,2 %). Allerdings ist das Minus gegenüber dem Jahr 2019 mit -14,9 % noch deutlich größer als in Ostdeutschland (-6,1 %) oder allen teilnehmenden Einrichtungen (-5,9 %). Die Saisonkurve in Thüringen zeigt für das letzte Jahr in sieben Monaten einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Ein einheitlicher Trend ist nicht erkennbar. Zuwächsen von Mai bis Juli standen Rückgänge von August bis Oktober gegenüber. Im November legten die Besuchendenzahlen deutlich zu, auch im Dezember gab es ein leichtes Plus.

Grafik zu den im Text benannten Besucherzahlen in Thüringer FreizeiteinrichtungenQuelle: dwif

Die Kategorien im Detail:

  • Für die Erlebnisbäder und Thermen im Freistaat war 2024 ein starkes Jahr. Sie legten mit +13,6 % mehr verkauften Tickets am stärksten zu. Rückgänge gab es nur im April und Mai, von September bis Dezember waren die Wachstumsraten zweistellig im Plus. Für das positive Abschneiden ist auch eine Großinvestition in einer der Einrichtungen verantwortlich. Vor dem Hintergrund des tendenziell preisintensiveren Angebots der Erlebnisbäder und Thermen ist das ein schöner Erfolg. Aber auch hier gilt: Das 2019er Niveau ist nach wie vor in weiter Ferne.
  • Die Anbietenden von Stadtführungen steigerten ihre Teilnehmendenzahlen auch 2024 (+2,6 %). In Ostdeutschland lag diese Kategorie ebenfalls im Plus. Im Gegensatz zu allen anderen Kategorien vermeldeten die Anbietenden von Stadtführungen auch im August einen Zuwachs. Und auch die Rückgänge gegenüber 2019 sind mit -6,4 % im Vergleich zu anderen Kategorien moderat und deutlich geringer als in vielen anderen Regionen.
  • Die Museen und Ausstellungen in Thüringen hielten das Niveau des Vorjahres (+0,4 %) und schnitten damit ähnlich ab, wie alle Einrichtungen in dieser Kategorie. Die großen Rückgänge gegenüber 2019 konnten sie damit nicht aufholen. 2019 war für Museen und Ausstellungen in Thüringen durch das Bauhausjubiläum ein Sonderjahr, welches die Zahl der Besuchenden positiv beeinflusste.
  • Die Freilichtmuseen und Besucherbergwerke verfehlten das Vorjahresergebnis knapp um -0,8 %. Das lag vor allem am Zeitraum zwischen August und Dezember, in dem die Besuchendenzahlen um rund 10 % sanken. Lediglich im November konnte das Vorjahresergebnis noch einmal übertroffen werden. Der Rückgang in allen am Monitoring teilnehmenden Freilichtmuseen und Besucherbergwerken war noch höher.

 

Quelle: dwifIm Bundesländervergleich über das Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland platziert sich Thüringen im Mittelfeld. Die Einrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verfehlten das Vorjahresergebnis. Die Besuchendenzahlen in Sachsen stiegen auf dem gleichen Niveau wie in Thüringen, in Sachsen-Anhalt lag das Plus noch etwas höher.

 

 

 

 

Ausblick

Für 2025 gilt es für Thüringen, an die Ergebnisse des Vorjahres anzuknüpfen. Die Rahmenbedingungen dafür sind gut. Der Ausblick auf das Jahr 2025 ist optimistischer als im Vorjahr. Laut FUR-Reiseanalyse liegen die Reiseabsichten auf einem hohen Niveau und die Inlandsnachfrage steigt. Die Inflationsrate pendelt seit rund einem Jahr um die 2 % und mit dem sechsten Quartalsanstieg in Folge setzte sich auch der positive Trend bei der Reallohnentwicklung fort. Die Zahlungsmöglichkeiten auf Nachfrageseite verbessern sich dementsprechend. Diese beispielhaften Kennzahlen spiegeln sich durchaus in den Rückmeldungen der Touristikerinnen und Touristiker aus den Orten, Städten und Destinationen in Ostdeutschland wider: Während drei Viertel mit der Marktentwicklung 2024 zufrieden waren, erwarten laut einer aktuellen Stimmungsumfrage im Tourismusbarometer sogar 89 % eine stabile oder positive Nachfrage im Frühjahr 2025. Für den Thüringen-Tourismus gilt es daher, die sich stabilisierenden Rahmenbedingungen zu nutzen und sowohl für den Übernachtungs- als auch Tagestourismus weiterhin qualitativ hochwertige Reiseanlässe zu schaffen. Dies ist nur durch stetige Investitionen in die bestehende Infrastruktur sowie die Schaffung neuer Angebote und Erlebnisse möglich. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf der Nachhaltigkeit der Angebote liegen.

Den Beitrag zur Übernachtungsstatistik 2024 finden Sie hier: Nachfrageentwicklung Jan. bis Dez. 2024 | Tourismusnetzwerk Thüringen

Den gesamten Marktforschungs-Newsletter finden Sie hier zum Download:

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Autorin: Mareike Sager
Thüringer Tourismus GmbH
Umsetzungsmanagement
E-Mail: m.sager@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742238
Telefax: +49 361 3742299
BEITRAG VOM:
27. März 2025

Kategorien:
Marktforschung · Marktforschung/Trends · Marktforschungsnewsletter · Statistik · Tourismusstrategie


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