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Tagesreisen und Freizeitwirtschaft

Quelle: Thüringer Tourismus GmbH

TAGESREISEN JAN. BIS OKT. 2024

 

Tagesreisen: Auch im Sommer unter Normalniveau

Mit Milliardenumsätzen ist der Tagestourismus ein wichtiger Pfeiler des Deutschland- und Thüringen-Tourismus und trägt maßgeblich zur kontinuierlichen Auslastung vieler Einrichtungen und Angebote bei. Für den Zeitraum Juni bis September 2024 registrierte der dwif-Tagesreisenmonitor gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 einen Rückgang des Tagesreiseniveaus pro Kopf und Kalenderwoche um rund -7%.

Das dwif-Tagesreisen-EKG zeigt: Die Zurückhaltung im Tagestourismus, die noch im Winter und Frühjahr zu beobachten war, zog sich bis weit in den Sommer hinein. Im Juni und Juli 2024Quelle: dwif verzeichneten die Tagesgäste in Deutschland deutlich geringere Aktivitäten (rund -17 % gegenüber einem Normaljahr). Erst im August (intensive Sommerwärme) zeigt sich wieder ein leichter Anstieg in Richtung Niveau eines Normaljahres. Diese Phase zog sich bis in den September hinein. Ab der zweiten Septemberhälfte (und einschließlich des gesamten Oktobers) gingen die Werte dann deutlich zurück – im September insgesamt -8 % weniger Tagesausflugsverkehr als in einem Normaljahr.

Diese ambivalente Entwicklung hat vielschichtige Gründe. Neben dem kühlen, nassen Frühsommer, verbunden mit teilweise starken Überflutungen in einigen Regionen in Deutschland, und Sondereffekten wie der Euro 2024, die sich erfahrungsgemäß negativ auf die Tagesreiseaktivitäten auswirkt, haben auch nach wie vor die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (Inflation, Preisentwicklung, geopolitische Lage etc.) großen Einfluss auf die Tagesreiseaktivitäten der Deutschen, auch wenn Freizeit und Reisen nach wie vor eine Konsumpriorität aufweisen. Das belegen auch die Sonderfragen im Rahmen des dwif-Tagesreisenmonitors:

  • Für das dritte Quartal 2024 planten immer noch 36 % Prozent der Deutschen, weniger Tagesausflüge als normalerweise zu unternehmen (Q4/23: 36 %, Q1/24: 35 %, Q2/24: 33 %).
  • Für das dritte Quartal 2024 planten immer noch 34 % der Deutschen, bei ihren Tagesausflügen weniger als normal auszugeben oder kostenintensive Ausflüge zu reduzieren (Q4/23: 36 %, Q1/24: 35 %, Q2/24: 33 %).

Aufgrund dieser weiterhin verhaltenen Konsumstimmung der Deutschen muss zumindest auch kurzfristig weiterhin mit einer verhalteneren Tagesreisetätigkeit der Deutschen gerechnet werden.

­­FREIZEITWIRTSCHAFT JAN. BIS SEP. 2024

 

Vorjahresergebnis in der Freizeitwirtschaft verfehlt

Quelle: dwifDie im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers am Freizeitmonitoring teilnehmenden Freizeiteinrichtungen in Thüringen haben in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 das Vorjahresergebnis um -1,4 % verfehlt. Damit lagen sie in etwa auf dem Niveau von Ostdeutschland insgesamt (-1,8 %). Alle am Monitoring teilnehmenden Einrichtungen in zehn Bundesländern übertrafen das Ergebnis des Vorjahreszeitraums leicht um +0,9 %. Nachdem im Mai noch ein Zuwachs von +8,2 % vermeldet wurde, sah es ab Juni für die Freizeiteinrichtungen eher durchwachsen aus. Im Juni (-0,2 %) und Juli (-1,4 %) wurde das Vorjahresniveau knapp verfehlt, im August ging die Zahl der Besucherinnen und Besucher deutlich um -10,8 % zurück. Auch im September gab es erneut ein Minus (-4,3 %). Knapp 60 % der Einrichtungen konnten sich dennoch in Summe der ersten neun Monate 2024 über ein steigendes Interesse an ihren Angeboten freuen.

Die Kategorien im Detail:

  • Die Anbietenden von Stadtführungen vermeldeten weiterhin steigende Teilnehmendenzahlen (+6,1 %). In den meisten Monaten gab es ein Plus, selbst im April hat sich die veränderte Lage der Osterferien und -feiertage (2024 im März) im Gegensatz zu vielen anderen Kategorien kaum auf das Ergebnis ausgewirkt. Auch im August lagen die Stadtführungen mit +13,7 % weit vorn. Damit erreichten die Stadtführungen in Thüringen fast wieder das Niveau des Jahres 2019 (-1,7 %) und liegen damit deutlich vor der Konkurrenz in allen am Monitoring teilnehmenden Bundesländern (-16,1 %).
  • Die Zahl der Besucherinnen und Besucher in den Museen und Ausstellungen in Thüringen lagen -1,5 % unter denen des Vorjahreszeitraums. Hier gab es seit Juni durchgehend niedrigere Gästezahlen als 2023. Alle am Monitoring teilnehmenden Museen und Ausstellungen erzielten im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ein leichtes Plus.
  • Die Freilichtmuseen und Besucherbergwerke (-0,8 %) konnten das Vorjahresergebnis trotz steigender Zahlen von Besucherinnen und Besuchern im Juni und Juli ebenfalls nicht erreichen. Hier brach die Nachfrage im August um rund ein Fünftel im Vergleich zum Jahr 2023 ein, auch im September gab es ein zweistelliges Minus.
  • Die Erlebnisbäder und Thermen lagen ebenfalls gegenüber 2023 im Minus. Allerdings liegen hier noch nicht die finalen Zahlen aller am Monitoring teilnehmenden Angebote vor, so dass noch keine Detailergebnisse veröffentlicht werden können.

Quelle: dwif

 

Ausblick

Die Freizeiteinrichtungen in Thüringen und auch bundesweit können im Jahr 2024 nur schwer das Vorjahresergebnis wiederholen. Sowohl Witterungsbedingungen in den Sommermonaten (teils verregnet, teils zu heiß) als auch weitere Rahmenbedingungen wie eine Konsumzurückhaltung in der Bevölkerung zählen hierbei zu den auslösenden Faktoren. Künftig kommt es daher auch für Freizeiteinrichtungen in Thüringen darauf an, parallel zu den Preissteigerungen Investitionen und Angebotsinnovationen voranzutreiben, um den Gästen ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Der Produkt- und Erlebnisentwicklung kommt dabei eine zentrale Rolle zu, um immer neue Besuchsanlässe zu schaffen.

Den gesamten Newsletter zum Download:

6/2024: Sommerbilanz 2024 (218.9 KiB)

Interessiert am Beitrag über die Übernachtungszahlen? Dann schauen Sie hier.



Autorin: Mareike Sager
Thüringer Tourismus GmbH
Umsetzungsmanagement
E-Mail: m.sager@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742238
Telefax: +49 361 3742299
BEITRAG VOM:
9. Januar 2025

Kategorien:
Marktforschung · Marktforschung/Trends · Marktforschungsnewsletter · Statistik · Tourismusstrategie · TTG


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