Rund 600 Befragungen zur Reiseregion Saale-Unstrut flossen in die Auswertung der Gästebefragung, die das Land Thüringen 2023 bis 2024 durchführte. Die Ergebnisse sind gleichzeitig Bestätigung der bisherigen Daten und Maßnahmen, geben aber auch „Hausaufgaben“ auf, um das touristische Angebot in Saale-Unstrut weiterzuentwickeln und für Gäste noch attraktiver zu gestalten.
Die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH hat verschiedene Bestrebungen unternommen, um die Ergebnisse der Gästebefragung erfolgreich nutzen zu können. Neben der Einbindung auf der Webseite und der Verteilung von Informationsmaterial, welches langfristig in Touristinformationen, bei Gastgebern und in Ausflugzielen auslag und auf die Gästebefragung hingewiesen hat, war auch mehrfach ein Befrager unterwegs, der die Menschen gezielt auf Ihre Reiseerlebnisse ansprechen konnte. Auf diese Weise konnten wir rund 600 Befragungen in die Auswertung einfließen lassen.
Die Ergebnisse bestätigen die bisherigen Annahmen zur Gästestruktur, den Reisemotiven und gewünschten Erlebnissen vor Ort. Saale-Unstrut ist ein klassisches Kurzreiseziel für Paare im mittleren Alter, die über ein gutes Einkommen verfügen und sich vor allem für den Mix aus kulturellen Angeboten und Aktivitäten in der Natur interessieren. Das Thema Wein stellt für Saale-Unstrut im Gegensatz zu den anderen Destinationen ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Dies bestärkt uns, in der Produktentwicklung und in der Kommunikation weiterhin auf die kulturellen Höhepunkte wie z.B. die Leuchtenburg oder die Dornburger Schlösser in Verbindung mit Erlebnissen rund um die Flussradwege und die SaaleHorizontale zu setzen und so die Zufriedenheit, die Wiederbesuchsabsicht von Neugästen und die Empfehlungswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Dass sich die meisten Besucher laut Gästebefragung auf unserer Webseite informieren, erfreut uns, denn es ist ein positives Feedback zu unserer Seite, die erst letztes Jahr relauncht wurde und in die wir dauerhaft viel Arbeit investieren, um sie fortlaufend zu verbessern.
In einigen Punkten verdeutlichte die Gästebefragung, an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht.
Dass sich Saale-Unstrut mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, wird von den Gästen bisher noch nicht optimal wahrgenommen. Dabei setzt die Initiative „handgemacht Saale-Unstrut“ seit 2019 auf die Stärkung regionaler Produkte, regionaler Kreisläufe und die Vernetzung von Direktvermarkter und Kleinunternehmer untereinander. Hierbei kann in der Kommunikation der nachhaltige Aspekt der Initiative mehr in den Vordergrund rücken.
Mit dem Projekt „Leben & Arbeiten“ wird der Aspekt soziale Nachhaltigkeit bearbeitet. Da die damit verbundene Kommunikationskampagne erst in 2023 begann, konnte sie in der Gästebefragung noch nicht zum Tragen kommen. Die Maßnahmen werden jedoch in Zukunft ihre Wirkung entfalten. Auch hierbei wird es notwendig sein, die Verbindung zum Schlagwort Nachhaltigkeit deutlicher hervorzuheben.
Die bestehenden Initiativen reichen jedoch nicht aus, um Saale-Unstrut auch als nachhaltiges Reiseziel zu etablieren. Aus diesem Grund wollen wir noch in 2024 eine Bestandsaufnahme unserer touristischen Einrichtungen und Akteure vornehmen und herausfinden, welche Maßnahmen jeder Einzelne bereits unternimmt und an welchen Stellen angeknüpft werden kann. Ziel ist, das Bewusstsein zu schaffen, was alles hinter der Begrifflichkeit Nachhaltigkeit steckt und wie wir auch mit kleinen Schritten vorankommen.
Die Gästebefragung zeigte zudem, dass Thüringer Saale-Unstrut als Reiseziel wenig Bedeutung beimessen. Eine in diesem Jahr gestartete Binnenmarketingkampagne unter dem Slogan „Entdecke, was du zu kennen glaubst“ soll dies ändern und zu Tagesausflügen in die eigene Heimat aufrufen. Die Kampagne wird fortgesetzt.
Das Thema Barrierefreiheit weist ebenfalls Entwicklungspotential auf. Nach Rückmeldungen der Gäste gewinnt die Barrierefreiheit zunehmend an Bedeutung. Dem werden wir Rechnung tragen, indem mehrere Mitarbeiterinnen der Saale-Unstrut Tourismus GmbH eine Schulung erhalten, um zukünftig Ausflugsziele, Unterkünfte u.a. Unternehmen auf Barrierefreiheit zu prüfen und diese zertifizieren zu können. Ziel ist hierbei, die Region fortlaufend im Sinne der „Reisen für alle“ zu entwickeln.
Die Gästebefragung hilft uns, unsere Gäste noch besser zu verstehen und unsere Maßnahmen zielgerichteter auszuwählen. Viele Bedürfnisse der Gäste wurden bereits erkannt und wichtige Schritte unternommen, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Einigen Handlungsfeldern wie der Nachhaltigkeit und dem Fachkräftemangel stellen wir uns bereits, müssen jedoch die damit verbundenen Aktionen schärfen und mehr Kraft in die Kommunikation stecken – frei nach dem Motto: Tue Gutes und sprich darüber. ■