Über dem Thüringer Destinationstag 2024 stand das große Leitmotiv „Reiseentscheidungen“. Und wir fragten uns, ob auch Nachhaltigkeit ein Entscheidungskriterium sein kann. Oder vielmehr, warum es – laut Gästebefragungen und Statistiken – oft noch wenig Relevanz bei der Auswahl der Reiseangebote hat.
Konkret stellten wir uns die Fragen „Warum gibt es eine Verhaltenslücke im Bereich des nachhaltigen Tourismus? Welche Schlüsse können wir daraus ziehen und wie lassen sich Erkenntnisse praktisch umsetzen? Welche Auswirkungen hat dies auf touristische Produkte?
Als Impulsgeber haben wir Dr. Martin Balas eingeladen. Er ist Experte für Nachhaltigkeit und Schutzgebietsmanagement. Er forscht an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und berät mit seiner Firma reCET Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Zudem ist er Gesellschafter und Senior-Consultant bei TourCert, einer internationalen Zertifizierungsorganisation.
In seinem Impulsvortrag regte er die Teilnehmer dazu an, über die Herausforderungen und Chancen nachhaltigen Handelns im Tourismus zu reflektieren. Anschließend ging es in eine Diskussionsrunde mit Workshopteilnehmern, zu denen Vertretern von regionalen Tourismusorganisationen, Tourist Informationen, Landratsämtern und mehr gehörten.
Dr. Martin Balas hob drei zentrale Herausforderungen für die Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Tourismusbranche hervor:
In der anschließenden kreativen Phase wurden Postkarten mit nachhaltigen Reiseangeboten gestaltet. Diese Methode ermöglichte eine interaktive und praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema. Daraus wurden wiederum Checklisten für nachhaltige Tourismusanbieter entwickelt. Alle Arbeitspakete können den verschiedenen Phasen der Customer Journey des Reisegastes zugeordnet werden:
Innerhalb des Workshops wurden aber auch Fragen „geparkt“, an denen es gilt weiterzuarbeiten. Dazu gehören zum Beispiel die Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit dem ÖPNV. Wie kann hier Gästen ein Mehrwert geboten und Lücken geschlossen werden?
Rückschau zum Thüringer Destinationstag 2024
Fotos, Präsentationen, Grafiken aus dem Illumaten und noch mehr finden Sie in unserer Nachlese zum Thüringer Destinationstag.
P.S. Wir haben versucht den ökologischen Fußabdruck des Thüringer Destinationstages so gering wie möglich zu halten. Wir haben uns daher bewusst für einen Tagungsort entschieden, der gut mit dem ÖPNV erreichbar ist. Im Catering setzten wir auf regionale, saisonale und fleischfreie Küche. Wir verzichteten auf gedruckte Einladungskarten, Printprodukte und Give-Aways und nutzten wiederverwendbares Messeequipment. Besonders stolz sind wir auf die enge Zusammenarbeit mit dem Jena Convention Büro, das Green Globe zertifiziert ist. Wir haben den CO2-Verbrauch des Destinationstages berechnen lassen und haben Ausgleichsprojekte finanziert.