Die Mitgliederversammlung des Museumsverbands Thüringen e.V. am 12.09.2024 war die erste für den aktuellen Vorstand unter Dr. Roland Krischke als Präsident des Verbandes. Circa 90 Museumsleitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Thüringer Museen sowie politische Vertreterinnen und Vertreter aus Lokal- und Landespolitik trafen sich zu dieser Runde im Kapitelsaal des Stadtmuseums Saalfeld.
In seiner Bilanz ging der Verbandspräsident nicht nur auf das vergangene Jahr und das Geleistete ein, er blickte auch auf die sich in vielerlei Richtung veränderten Rahmenbedingungen für die Thüringer Museen und hob die besondere Bedeutung der Museen als Orte der Weltoffenheit, der Toleranz und der Zukunft hervor. „Die Museen seien das kühne Herz des Freistaats. Wir brauchen eine neue Schule der Demokratie für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Hass und neue Wege für die Kommunikation ohne Schranken.“, so Dr. Roland Krischke.
Geehrt wurde das Museum Schloss Ehrenstein in Ohrdruf, das auf der Mitgliederversammlung das Museumssiegel erhielt. Diese Auszeichnung bestätigt die Erfüllung hoher musealer Qualitätsstandards. Nach einem Brand im Jahr 2013 wurde das Museum wieder aufgebaut und beeindruckt heute durch seine neu gestaltete Dauerausstellung und innovative museumspädagogische Konzepte. Es versteht sich als Teil des kulturellen und touristischen Netzwerkes des Orts und der Region. Geehrt wird das Engagement des Museumsteams und der beteiligten Partner.
Die Arbeit von vier Persönlichkeiten, die eng mit der Thüringer Museumslandschaft verbunden sind, wurden mit der Bernhard-August-von-Lindenau-Medaille geehrt:
Der im vergangenen Jahr auf dem Verbandstag aufgestellte „Forderungskatalog des MVT bis 2035“ enthält wichtige Forderungen, die 2024 und darüber hinaus noch Bestand haben. Dazu zählen die Einrichtung dezentraler und flexibler Personal-Pools, gemeinschaftlich betriebene Zentraldepots sowie die Schaffung einer Projektstelle für Notfallplanung. Der Verband strebt zudem eine Aufstockung der Förderungen durch die Thüringer Staatskanzlei an. Gespräche mit der Landespolitik laufen aktuell und werden nach der Neukonstituierung im Landtag fortgeführt, um gemeinsam an der Umsetzung der Katalogpunkte zu arbeiten.
Mit dem Satz: „Wie wir den Forderungskatalog des MVT gemeinsam umsetzen können.“ war die nachmittägliche Podiumsdiskussion überschrieben. Das gut funktionierende Netzwerke ein möglicher Erfolgsgarant sein können, beweist das MuseumsNetzwerk Süd e. V., das bereits gemeinsame personelle und finanzielle Ressourcen in Südthüringen bündelt und koordiniert. Das sich im Bau befindliche „Sammlungszentrum Henneberg“, ist eine Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren: dem Hennebergischen Museum Kloster Veßra, dem NaturHistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit dem Ziel der gemeinsamen Depotnutzung. Diese Kooperation war einer der Diskussionsbeiträge auf dem Podium.
Dank gelte „unseren Mitgliedern für die Impulse zur Umsetzung unseres Forderungskataloges“ formulierte Krischke und ermutigte die Mitglieder, „ weiterhin ihre Bedürfnisse an ihre Träger und an die Landespolitik formulieren bzw. diese für ihre Belange sensibilisieren. Wir werden sie weiterhin dabei tatkräftig unterstützen.“