Digitale Gästekarte, touristische Kennzahlen und Abschaffung der Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige waren wichtige Themen bei einer Fachtagung in Suhl.

Teilnehmer und Organisatoren

43 Teilnehmende aus allen Tourismusorten im Thüringer Wald, der Kurstädte Bad Salzungen und Bad Sulza, der Städte Weimar und Arnstadt sowie der Welterberegion Wartburg Hainich kamen in das City Hotel nach Suhl, um interessante Vorträge der Organisatoren zu verfolgen. Die erste thüringenweite Fachtagung zum Thema „Tourismus Digital“ wurde veranstaltet durch die Thüringer Wald Service GmbH (Betreibergesellschaft der Thüringer Wald Card), die KIV Thüringen GmbH (kommunaler IT-Dienstleister des Freistaates Thüringen) und die AVS GmbH Bayreuth (technischer Dienstleister für elektronisches Meldescheinsystem und weiteren Softwarelösungen im Tourismus).

Digitale Gästekarte

Nach der erfolgreichen Einführung der elektronischen Meldescheinsysteme in fast allen prädikatisierten Tourismusorten im Thüringer Wald, die Programmierung der Card-Plattform der Thüringer Wald Card, die Erfassung sämtlicher Karten bei den Freizeitpartnern und die Entwicklung der ersten umlagefinanzierten All-Inclusive-Gästekarte in den neuen Bundesländern, möchte die Thüringer Wald Service GmbH zusammen mit den Tourismusorten nun den nächsten Schritt gehen, um den Thüringer Wald zukunftsfähig aufzustellen.

Mit der Digitalen Gästekarte und der Möglichkeit des SelfCheck-in sollen ab dem kommenden Jahr Übernachtungsgäste zeitgemäßen Zugang zum Urlaubsvergnügen im Thüringer Wald erhalten und die Wertschöpfung bei den Freizeiteinrichtungen noch mehr gesteigert werden. Zur Veranstaltung wurden die Funktionsweisen erläutert, ein Fahrplan zur Einführung bestimmt sowie über Kosten gesprochen.

Nadine Neumeister, Kurortverwaltung Saalfeld / Saale befürwortet das Projekt:

“Die gemeinsame Einführung der Digitalen Gästekarte im Thüringer Wald ist der richtige Weg in die touristische Zukunft Thüringens. Thüringen hat viel zu zeigen und gerade junge Leute, Familien aber auch alle anderen Gäste sind es aus anderen Reisegebieten gewohnt, alles per Handy smart und modern immer dabei zu haben. Dieser Entwicklung sollten wir gemeinsam folgen und die Neuerung für Thüringen unbedingt angehen, das tolle Angebot der Partner annehmen und gemeinsam den nächsten Schritt gehen. So günstig wird es nicht wieder, alles aus einer Hand zu bekommen!”

Touristische Kennzahlen

Seit Juni laufen verlässliche Informationen zu Übernachtungszahlen, ausgegebenen Gästekarten und Nutzer- bzw. Besucherzahlen bei den Freizeiteinrichtungen in die Card-Plattform der Thüringer Wald Card. Die Kolleginnen und Kollegen der Tourist-Informationen wurden aufgeklärt, welche Daten aus ihren elektronischen Meldescheinsystemen verarbeitet werden. Nach zwei Monaten lassen sich schwerlich Rückschlüsse auf Trends oder Entwicklungen schließen. Interessant trotzdem: 23% der touristischen Übernachtungsgäste sind im Juni und Juli nur eine Nacht geblieben. 24% zwei Nächte. Und der Übernachtungsgast im Thüringer Wald reist zum Teil weite Strecken, um Freizeiteinrichtungen zu nutzen und miteinander zu kombinieren. Dass das Nutzungsverhalten der All-Inclusive-Gästekarte deutlich höher ist als bei der Rabatt-Gästekarte, überraschte nicht wirklich.

Datenschutz und Abschaffung der Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige

Die Abschaffung der Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige und das Thema Datenschutz beschäftigen aktuell die Gemüter. Im Fall der Abschaffung der Hotelmeldepflicht hat der Deutsche Heilbäderverband sowie der Deutsche Tourismusverband Empfehlungen gegeben, wie mit dem Thema umzugehen ist: nämlich die entsprechenden Kurbeitragsatzungen anzupassen. Für September sind weitere Empfehlungen angekündigt. Dann soll ebenfalls die Entscheidung fallen, ob und wenn ja zu welchem Zeitpunkt die Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige abgeschafft wird. Grundlegende prozessverändernde Auswirkungen auf das Gästekartensystem der Thüringer Wald Card hat das Thema nicht. Systemseitig werden im Eintrittsfall lediglich Eingabefelder entsprechend angepasst und Druckoptionen für den Meldeschein optimiert. Allerdings gibt es vielerorts die Sorge, dass im Falle einer Abschaffung wichtige statistische Informationen wie z. B. Postleitzahlen verloren gehen.

Nachprogramm und Fazit

Der Oberbürgermeister der Stadt Suhl, André Knapp beendete mit einem Grußwort die Veranstaltung. Danach ging es für die Teilnehmer zu interessanten Besichtigungen in die Berg- und Waffenstadt.

Die Organisatoren sind sich einig, dass es im kommenden Jahr die nächste Auflage zu interessanten und aktuellen Themen geben wird.