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31 Wegewarte für Thüringen

©Quelle: Thüringer Tourismus GmbH

Es waren vier lange Tage für Simon Büttner, Wanderwegekoordinator der TTG. Aber es hat sich gelohnt: 31 Frauen und Männer ließen sich in zwei Lehrgängen zum Wegewart ausbilden.

Auf Initiative der Stadt Steinbach-Hallenberg wurde mit Unterstützung des Landratsamtes mehr oder weniger exklusiv für den Landkreis Schmalkalden-Meiningen der Lehrgang am Donnerstag und Freitag organisiert. 15 ehren- oder hauptamtlich tätige Wegewarte versammelten sich im Landratsamt in Meiningen und lauschten gespannt den Ausführungen Simon Büttners. Themen, die sie besonders interessierten, waren Fördermittel für Wanderwege, das Problemfeld Waldzustand und Forstarbeiten, den Umgang mit Privatwaldbesitzern und digitale Werkzeuge.

Markierungsübung beim Grundlehrgang für Wegewarte©Quelle: Simon Büttner

Marco Schuchardt (Oberhof) und Robert Möhring (Rohr) beim Kleben einer Wegemarke im Wald bei Rohr

Nicht jede Frage konnte der Dozent mit einer klaren und einfachen Aussage beantworten, da es recht oft individueller Lösungen bedarf. Daher nutzten die Teilnehmer auch die Gelegenheit sich auszutauschen und berichteten von ihren eigenen Erfahrungen. Einige Wegewarte kämpfen mit einer mangelnden Unterstützung der Kommunen. Auch der Wanderwegekoordinator hat dies als großes Problem identifiziert: Wenn man als Wegewart einen Schaden meldet und dann 10 Monate lang nichts passiert, sieht man schnell keinen Sinn mehr darin, sich zu engagieren.

Am Freitag wurde es praktisch. Zunächst wurde das Trail Management mit Outdooractive vorgestellt und am Nachmittag ging es dann in den Wald bei Rohr, wo ein neuer Wanderweg markiert wurde. Gemäß der in der Region üblichen Markierungstechnik lernten die Wegewarte, wie man die Zeichen auf Aluminiumplättchen mit einem Spezialkleber an die Bäume klebt.

Auch am Wochenende in Bad Blankenburg wurde diese Technik vorgestellt. Da dort aber noch überwiegend gemalt wird, durften die 16 Teilnehmer sich hier vor allem mit Pinsel und Farbe probieren. Wichtig dabei: Die Markierung wird getupft, nicht gestrichen! Damit die Farbe nicht läuft. Als aller erstes aber muss auf die richtige Platzierung geachtet werden, damit der Wanderer möglichst eindeutig den Wegeverlauf erfassen kann. 

Die Wegewarte waren sich einig, dass sie in den zwei Tagen viel Wissenswertes und Nützliches erfahren haben. Sie wissen jetzt bspw., dass eine Verkehrssicherungspflicht für künstliche Gefahren, also gebaute Infrastruktur, besteht, während i.d.R. niemand für waldtypische Gefahren haftbar gemacht werden kann. Sie erfuhren, wofür sie Outdooractive einsetzen können und warum die Pflege der Wegedaten in OpenStreetMap sinnvoll ist. Interessant fanden sie auch, an wen man alles denken muss, wenn man Wanderwege pflegt: Kommune, Forstamt, Waldbesitzer, UNB, benachbarte Kommunen, Touristiker, Rettungsdienste, Radfahrer uvm. Der bürokratische Aufwand kann ernüchternd wirken.

Pascal Rey, der aus den französischen Pyrenäen stammt und sich als Geigenbauer in Lichtenhain im Schwarzatal niedergelassen hat, war überrascht, welche Aufgaben auf ihn als Wegewart alles zukommen. Den pragmatischen Tipp, mit den verschiedenen Partnern ein gutes Verhältnis zu pflegen, da vieles dann weitaus besser läuft, will er gern beherzigen. Dafür, dass man versuchen sollte, sich auch mal in sein Gegenüber hineinzuversetzen, plädierte auch Susanne Schwerhoff von ThüringenForst, die als Gastdozentin am Samstag dabei war. 

Teilnehmer des Wegewartelehrgangs©Quelle: Simon Büttner

Teilnehmer des Wegewartelehrgangs in Bad Blankenburg

Alles in allem freute Simon Büttner sich über neue, motivierte Wegewarte und hofft, dass sie alle ausreichende Unterstützung ihrer Kommunalverwaltungen erfahren werden, damit sie ihre wertvolle, meist ehrenamtliche Arbeit möglichst lange ausführen werden. Der nächste Grundlehrgang wird am 6./7. September in Erfurt stattfinden. Online-Seminare zur Einführung in Outdooractive (1. Juni und 29. September) und OpenStreetMap (31. Juli und 30. November) werden auch angeboten.



Thüringer Tourismus GmbH
Innovation & Qualität | Themenkoordination Touristische Wanderwege
E-Mail: s.buettner@thueringen-entdecken.de
Telefon: +49 361 3742204
Telefax: +49 361 3742299


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