Unter dem Motto „Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung.“ wird am Sonntag, 4. Juni, 11 Uhr, in Weimar die bundesweite Eröffnung des UNESCO-Welterbetages gefeiert.
An diesem Wochenende stehen 100 Jahre Haus Am Horn und 25 Jahre „Klassisches Weimar“ im Fokus. Mit einem veranstaltungsreichen Programm zahlreicher Weimarer Akteure in den Welterbestätten werden beide Jubiläen und der Welterbetag begangen und durch den von der weimar GmbH initiierte Welterbemarkt auf dem Marktplatz in Weimar begleitet.
Die Klassik Stiftung Weimar bietet neben anderen Anbietern zum UNESCO-Welterbetag am 3. und 4. Juni ein weitreichendes Programm aus geführten Touren, Ausstellungen, Vorträgen, kinematografischen Beiträgen, MitMach-Aktionen in und um Weimar an.
Zentraler Anlaufpunkt für das Welterbe-Wochenende ist der Welterbe-Markt, der täglich von 11-16 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet. Hier können sich interessierte Gäste zu allen Programmpunkten informieren und sich einen ersten Eindruck von der Vielfalt der Welterbestätten verschaffen.
Einen besonderen Einblick gewährt das Wohnlabor unterwegs. Nach seinem Umbau vom Lastenfahrrad zum MachMit-Stand gibt es den Blick auf den Grundriss der berühmten Bauhaus-Stätte Haus Am Horn frei. Hier gibt es die Möglichkeit, über Fragen zum Thema Wohnen von damals, heute und in der Zukunft ins Gespräch zu kommen. „Was brauchen wir zum Wohnen?“ ist eine der essenziellen Fragestellungen, mit der sich jeder und jede unweigerlich beschäftigt. Das erste Bauhaus-Musterhaus in Weimar, das Haus Am Horn, wurde vor genau 100 Jahren eröffnet. An diesem Wochenende erwartet es Besucher*innen und verschafft Einblicke in die Wohninnovationen um 1900. Mit einer neuen Augmented Reality Anwendung in der App Weimar+ kann mittels 3D-Konstruktionen die damalige Inneneinrichtung in das Bauhaus-Musterhaus virtuell zurückgeholt werden. Am Stern im Park an der Ilm begegnet Ausflüglern – ob zu Fuß oder auf dem Rad – das Haus Am Horn Reloaded, eine Kopie aus Stoff.
Einen Rundgang durch den Park an der Ilm zu markanten und dennoch komplett verschiedenartigen Wohnstätten wie das Stadtschloss Weimar, Goethes Gartenhaus und das Römische Haus führt die Themenjahr-Tour Wohnen. Weitere Touren wie die Stippvisiten durch die historischen Wohnhäuser vermitteln die Wohnweisen der Berühmtheiten der Kulturstadt und zeigen, was damals Wohn-Mode war. Alle Büchernärrinen und -narren können in die Welt der Literatur mit Touren durch die Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Goethe- und Schiller-Archiv eintauchen.
Alle Touren-Angebote können hier eingesehen werden: www.unesco-welterbetag.de
Das Wohnlabor vor dem Stadtschloss Weimar hält das gesamte Wochenende Spiel- und Mitmach-Angebote bereit und zeigt, welche Arbeiten bei der Erhaltung, Erforschung und Vermittlung eines Denkmals notwendig sind. Den Blick hinter die Kulissen der derzeitigen Umbau- und Restaurierungsmaßnahmen bieten die Touren durch die wiedergewonnene Schlosskapelle und die Dichterzimmer. Am Samstagabend verwandelt sich das Wohnlabor zu einem Open Air Kino, wo „Gewalt und Leidenschaft“ 21.30 Uhr gespielt wird.
Vielerlei Angebote beschäftigen sich mit dem Klassischen Weimar. Vor 25 Jahren wurden die besonderen kulturellen Stätten Fürstengruft, Goethes Gartenhaus mit Garten, Goethes Wohnhaus, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Park an der Ilm mit Römischem Haus, Schillers Wohnhaus, Schloss und Park Belvedere mit Orangerie, die Schloss und Parkanlagen in Ettersburg und Tiefurt, Stadtschloss Weimar, Stadtkirche mit Herderhaus und Altem Gymnasium als auch Wittumspalais von der UNESCO in das Welterbe-Ensemble aufgenommen.
Der Schlosspark Belvedere lädt am 4. Juni zur traditionellen Pflanzenbörse ein, wo Händlerinnen und Händler und Gärtnereien Grün- und Blühpflanzen zum Verkauf anbieten und Gärtnerinnen und Gärtner des Parks mit ihrer Expertise Pflegetipps geben. Im Schloss Belvedere lädt der „Elegante Theetisch“ bei einer Tasse Tee oder Punsch und einem Stück Gebäck in die Teegesellschaft der Herzogin Anna Amalia und offenbart Geheimnisse des Küchenmeisters und Verfasser von Kochbüchern Le Goullon. Eine Tafelausstellung präsentiert die Ergebnisse der Projekte der European Heritage Volunteers, die sich mit der Denkmalpflege in den historischen Parkanlagen beschäftigten.
Mit welchen Schwierigkeiten heutzutage „Historische Gärten im Klimawandel“ mit sich bringen und welche Lösungsansätze es gibt, zeigt die Sonderausstellung in der Orangerie Belvedere und wird durch den Vortrag „Klimawandel im Welterbe“ im Studienzentrum komplettiert.
Das Angebot der Ausstellungen in den Welterbestätten ist vielfältig: Mit der vor Kurzem eröffneten Ausstellung „Walle! walle“ im Goethe-Nationalmuseum wird die Thematik der globalen Bedrohungen auf weitere Ebenen wie politische Krisen und zunehmende Nationalismen gehoben. Die bereits von Goethe zur Kenntnis genommenen Ereignisse verarbeitet die Künstlerin Sonya Schönberger filmisch und grafisch.
In dem Parcours „Fremde Freunde“ begegnen den Gästen moderne Gegenstände und spinnen gedanklich eine Welt, in der das Leben und Wohnen in den historischen Wohnhäusern um 1800 einfach weitergegangen wäre. Alle Ausstellungen in den Welterbestätten finden Sie auf der Website der Klassik Stiftung Weimar.
Weitere Informationen zur bundesweiten Eröffnung des UNESCO-Welterbetages finden Sie hier.
Bereits vor den Festivitäten des UNESCO-Welterbetags bietet Weimar bereits am 13. Mai einen Grund zum Feiern und lockt Museumsliebhaberinnen und -liebhaber und Nachschwärmerinnen und –schwärmer mit der Langen Nacht der Museen in Weimars Museen. Die Museen zeigen, was sie zu bieten haben: das sind nicht nur Ausstellungen und Rundgänge durch die geschichtsträchtigen Hallen, die an Kulturgütern vorbeiführen; Gäste können selbst aktiv werden und so die Museumswelt erleben. Workshops, Spiele-Challenges, Musik, Kulinarisches oder ein Blick hinter die Kulissen sind nur eine Handvoll.
Daran schließt der Internationale Museumstag an, der am 21. Mai stattfindet. Um dieses Angebot zu nutzen, bedarf es noch nicht einmal die Anwesenheit vor Ort, denn digitale Formate führen in die Museumslandschaft ein.
Zum Pfingstwochenende zeigen alle Schlösser, Burgen und die Parkkultur mit den Thüringer Schlössertagen (26.-29. Mai), welche Geschichte sich hinter den dicken Mauern in der Vergangenheit abgespielt hat und welche Schätze sich aktuell hier verbergen.
Abgerundet werden die Festlichkeiten durch den Digitaltag, der an Digitalisierung interessiertes Publikum am 16. Juni zu einem besonderen Workshop einlädt. Das Projektteam von „Goethe Live 3D“ führt Einzelheiten zur Entstehung und den Hintergründen aus und gibt erste, exklusive Einblicke in die Modellagen.