Die Anzahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe in Thüringen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Über alle Beherbergungstypen hinweg waren beim Thüringer Landesamt für Statistik im Juli 2017 1.318 geöffnete Betriebe registriert (-12 Betriebe; -0,9%).
Bundesweit blieb die Anzahl der Betriebe von Juli 2016 bis Juli 2017 nahezu konstant (-0,1%). Größere Veränderungen ließen sich in Thüringen bei den Segmenten „Hotels“ (-13 Betriebe; -3,6%), „Hotels garnis“ (+5 Betriebe; +6,3%) sowie bei „Ferienhäuser und Ferienwohnungen“ (+4 Betriebe; +3,1%) beobachten.
Auch die Zahl der angebotenen Schlafgelegenheiten in Thüringen ging insgesamt leicht zurück – allerdings nur um 0,4% (-426 Schlafgelegenheiten). Dadurch konnte die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr um 0,6% gesteigert werden. Mit 33,5% liegt die Auslastungsquote allerdings weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt von derzeit 37,5%.
Angesichts der nur geringen Veränderungen blieb die durchschnittliche Betriebsgröße in Thüringen mit 82 Betten pro Betrieb weiterhin konstant.
Das heißt, im Thüringer Beherbergungsgewerbe herrschen noch immer relativ kleinteilige Strukturen vor. Dennoch geht die Marktbereinigung in Thüringen weiter, was auch zu einem erhöhten Wettbewerb zwischen den Anbietern führt. Für alle Beherbergungsbetriebe wird es somit immer wichtiger, sich von der Konkurrenz abzuheben und einzigartige Angebote am Markt zu schaffen. Die Konzentration auf eine bestimmte sozio-demografische Zielgruppe oder die Kreation eines Nischenangebotes sind dabei zielführende Möglichkeiten.
Angebotsentwicklung in ausgewählten Bundesländern
Auch im Bundesländervergleich lässt sich eine gezielte Marktbereinigung feststellen. Bis auf Sachsen-Anhalt, wo aufgrund des Reformationsjubiläums neue Beherbergungsprojekte entstanden sind, hat sich in allen dargestellten Bundesländern die Anzahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe seit 2007 entsprechend dem bundesweiten Trend (-7,2%) verringert. Die Schlafgelegenheiten wurden hingegen mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz in allen betrachteten Bundesländern seit 2007 weiter ausgebaut (Deutschland: +7,0%).
