Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat am 13. Juni 2017 die neue „Touristische Wanderwegekonzeption Thüringen 2025“ im Kabinett vorgelegt. Danach wird das Wanderwegenetz Thüringens künftig aus maximal 20 Leitrouten sowie mehreren regional bedeutsamen Strecken bestehen. Auf diesen soll die Qualität maßgeblich verbessert und damit herausragende Wanderangebote geschaffen werden. „Wandern bleibt für den Thüringen Tourismus das Top-Thema und ist von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung. Mit 710 Millionen Euro entfallen etwa 23 Prozent des touristischen Umsatzes in Thüringen auf den Wandertourismus“, betonte Tiefensee.
Mit der Wanderwegekonzeption wolle man sich auf besonders attraktive Routen fokussieren, die dann auch dauerhaft unterhalten und vermarktet werden können, sagte Tiefensee. Nur so könne man den Gästen attraktive Wanderungen anbieten, die dauerhaft gepflegt werden sowie die nötige Qualität und attraktive Wanderziele bieten. Zu diesen Top-Routen gehören etwa der Lutherweg, Rennsteig, Hochrhöner oder der Vogtland Panorama Weg. Ergänzt werden sollen diese durch Wege zu herausragenden Wanderzielen mit nationaler Bedeutung wie etwa die Wartburg oder das Kyffhäuser-Denkmal; die Dornburger Schlösser oder die Drachenschlucht mit hoher Erlebnisqualität und Sehnsuchtsorte wie die Veste Heldburg und die Leuchtenburg.
Durch den Aufbau eines Wegemanagements sollen zudem klare Zuständigkeiten für die Infrastruktur geschaffen und die Entwicklung der Gastronomie entlang dieser Routen verbessert werden. Nicht zuletzt spiele aber auch die Vermarktung eine große Rolle, so der Minister weiter. Etwa 70 Prozent der Gäste, die urlaubs- oder freizeitmotiviert nach Thüringen kommen, wollen „auch mal wandern“. Deshalb steht vor allem die Vermarktung guter Tages- und Halbtags-Rundtouren oder bekannter Fernrouten wie der Rennsteigweg für die große Gruppe an „Gelegenheitswanderern“ im Vordergrund. Aber auch Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Handicaps sollen angesprochen werden.
Für die Schaffung der dafür nötigen Infrastruktur sollen etwa 18 Millionen Euro investiert werden, um die Wege qualitativ auszubauen, zu beschildern, einzurichten und definierte Leuchtturmprojekte zu etablieren. Hinzu kommen dann jährliche Kosten für das Wegemanagement und die Weiterentwicklung der Routen.
Bundesweit entfallen etwa neun Prozent aller Wanderungen auf Thüringen. Im Verhältnis dazu liegt der Anteil der touristischen Aufenthalte in Thüringen insgesamt nur bei rund 2,4 Prozent. „Thüringen ist also als Wanderland hoch attraktiv. Hier gilt es, dieses Potenzial zu nutzen und Thüringen als Wanderland bundesweit, aber auch international wie etwa bei der ‚Wandernation‘ Niederlande“ noch stärker ins Bewusstsein zu rücken, so der Minister.
Die gesamte „Touristische Wanderwegekonzeption Thüringen 2025“ finden Sie unter: http://apps.thueringen.de/de/publikationen/pic/pubdownload1719.pdf