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Digitalisierung – Herausforderung und Chance zugleich

Drei Fragen an Florian Bauhuber | Tourismuszukunft

Herr Bauhuber, Sie beschäftigen sich mit der Zukunft des Tourismus und entwickeln gerade für das Landestourismuskonzept Thüringen die Digitalstrategie mit. Das Jahr 2017 ist ja noch ganz frisch. An welchen Punkten werden wir 2017 im Tourismus den digitalen Wandel ganz besonders spüren, wo haben wir die aktuell die dynamischsten Entwicklungen?

Ein wichtiger Trend, der sich gerade rasant entwickelt und auch Einfluss auf den Tourismus hat, ist das Thema Künstliche Intelligenz. Chatbots, die auf künstlicher Intelligenz basieren, sind jetzt schon bei Unternehmen wie Expedia oder Kayak im Einsatz und wickeln Buchungen ab. Hier wird sich in nächster Zeit noch einiges tun. Auch unser Online-Suchverhalten wird durch KI beeinflusst. Statt zu tippen, sprechen wir. Digitale Assistenten wie Google Home oder Amazon Echo sind die Suchmaschinen der Zukunft. Die Konsequenz daraus: Suchbegriffe ändern sich, es gibt weniger aktive Suchen. Google liefert nicht mehr nur einfache Ergebnisse, sondern konkrete Antworten auf Fragen – auch und insbesondere bei lokalen, standortbezogenen Suchanfragen. Eine wichtige Entwicklung ist außerdem der Bedeutungsverlust von Websites. Websites werden zu Datencontainern, die die Inhalte an andere Plattformen distribuieren, der Rahmen spielt keine Rolle mehr, viel wichtiger ist der Content selbst.

Welche Entwicklungen der digitalen Welt werden unsere Arbeit in den Destinationen, den Städten, den touristischen Attraktionen oder im Hotel in, sagen wir, den nächsten 3 Jahren am meisten beeinflussen?

Der Fokus der Online-Welt liegt nicht länger auf tatsächlichem Traffic auf Websites, sondern auf Daten, Inhalten und Geschichten. Das Design oder der Rahmen zur Darstellung der Inhalte rückt in den Hintergrund, viel wichtiger wird die tatsächliche Qualität der Inhalte. Nur qualitativ hochwertige, relevante Inhalte werden noch wahrgenommen. Hier geht es auch für touristische Unternehmen darum, Inhalte zu schaffen, die ihren Werten und denen der Zielgruppe entsprechen und die Bedürfnisse der Zielgruppen befriedigen. Allgemein gelten neue Spielregeln für Inhalte. Früher wurde hochqualitativer Content für die Suchmaschinen und die eigene Website gebaut, um lange zu wirken. Heute sind Vergänglichkeit, Livecharakter sowie Echtheit ohne Filter wichtige Kennzeichen erfolgreichen Content.

Ist das eher eine Chance oder ein Nachteil für eine touristische Destination wie Thüringen mit vielen mittelständischen und Familienbetrieben, mit Mittelgebirge und kleineren Städten?

Digitale Technologie-Kompetenz ist entscheidend für die zukünftige Rolle von Destinationen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Einer DMO wird zukünftig die Kernaufgabe zufallen, für eine offene digitale Dateninfrastruktur und die Sicherstellung einer durchgängigen Datenqualität zu sorgen und die Datensilos gegenüber Partnern und touristischen Akteuren zu öffnen. Dann ist der digitale Wandel zwar immer noch eine Herausforderung, aber auch eine Chance für eine Destination wie Thüringen, indem qualitativ hochwertige, aktuelle und einzigartige Inhalte bereitgestellt werden, die den technischen Herausforderungen der neuen digitalen Zeit (Mobile First, Schema.org, Google AMP, Instant Article) begegnen.

Herr Bauhuber herzlichen Dank.

Kontakt: 
Tourismuszukunft
Florian Bauhuber

www.tourismuszukunft.de | www.facebook.com/tourismuszukunft | www.twitter.com/tourismusblog

Bildquelle: GregSnell



Der Inhalt dieses Artikels wurde uns von einem externen Partner zugeliefert.
E-Mail: redaktion-tnt@thueringen-entdecken.de
BEITRAG VOM:
15. Februar 2017

Kategorien:
Strategie · TTG


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