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Ausstellung zeigt alternative Reformationsideen zu Luther

Am Dienstag, dem 25.10.2016, um 11 Uhr, sind Sie herzlich zur Vorbesichtigung der großen Sonderausstellung „Luthers ungeliebte Brüder“ im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche in Mühlhausen eingeladen.

Das Premiumprojekt wird am Sonntag, dem 30. Oktober, um 14.00 Uhr im Beisein des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow eröffnet.

Bisher standen die theologischen Mitstreiter Martin Luthers, die von der reinen lutherischen Lehre abwichen oder eigene reformatorische Ideen verfolgten, weitestgehend im Schatten des großen Reformators. Dabei wirkten sie mit ihren alternativen Reformationsideen insbesondere auch in Thüringen.

Andreas Bodenstein aus Karlstadt etwa, der Doktorvater Martin Luthers, predigte von Orlamünde aus gegen die Heiligenbilder in den Kirchen und Klöstern, was mancherorts zum Bildersturm führte. Einer seiner Anhänger war der erste Reformator der Stadt Creuzburg, Matthäus Hisolidus. Großen Einfluss hatte auch der Theologe und Reformator Jakob Strauß, der in Eisenach Zins und Wucher kritisierte und den „Wucherstreit“ entfachte. Einen Großteil seines Lebens in Haft in Eisenach und auf der Wartburg verbrachte der Täufer Fritz Erbe, weil er standhaft an seinem Glauben festhielt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren es seine Gebeine, die bei einer spektakulären Grabung 2006 in Eisenach gefunden wurden und nun in einer nachgestellten Grabungsszene seine außergewöhnliche Bestattung demonstrieren.

In Mühlhausen beteiligten sich Heinrich Pfeiffer und Thomas Müntzer erst an den innerstädtischen Aufständen, dann zogen sie mit dem plündernden Haufen ins Eichsfeld. Zusammen mit zahlreichen Anhängern zog Thomas Müntzer schließlich nach Frankenhausen, um mit anderen Thüringern gegen die fürstlichen Heere zu kämpfen.

Luther und seine engsten Mitstreiter gingen publizistisch teilweise massiv gegen diese „Schwärmer“ vor. Auch in den berühmten Tischreden des Martin Luthers werden die „ungeliebten Brüder“ nicht verschont. „Thomas Müntzer darf sogar als ein erstes Opfer lutherischer Propaganda gelten“, meint Museumsdirektor Dr. Thomas T. Müller. Es sei an der Zeit, in der laufenden Reformationsdekade auch an diese häufig vergessenen Reformatoren zu erinnern.

Bereits fünf Tage vor der offiziellen Eröffnung möchten wir Ihnen die Gelegenheit zu einer exklusiven Vorbesichtigung geben.

Mühlhausen wird “Reformationsstadt Europas”

Im Rahmen der Ausstellungspräsentation wird der Stadt Mühlhausen der Titel “Reformationsstadt Europas” verliehen. Überreicht wird die Urkunde durch Dr. Bernd Jaeger von der Wiener Geschäftsstelle der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).

Rund 70 Städte in 13 europäischen Ländern tragen den Titel “Reformationsstadt Europas”. In Thüringen sind es neben Mühlhausen auch die Städte Eisenach, Erfurt, Jena und Schmalkalden.

Das Partnerschaftsprojekt der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa ist eine Initiative anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation. Es soll das erlebnisreiche Zusammenspiel von Kunst, Kultur und Spiritualität unterstützen und Geschichtsabenteuer sowie Tourismus in den Städten der Reformation fördern. Alle Aktivitäten werden auf einer gemeinsamen Internetseite und medial präsentiert.

Mühlhausens Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns sieht in der Vernetzung auf europäischer Ebene einen guten Ansatz. Immerhin ist Mühlhausen „Ankerort“ des Lutherweges in Thüringen. In der Mittelalterlichen Reichsstadt steht dabei natürlich der Reformator Thomas Müntzer im Mittelpunkt: „Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Marienkirche, das historische Rathaus, das Deutsche Bauernkriegsmuseum oder das Kulturhistorische Museum bieten authentische Zeugnisse des Wirkens Müntzers“, so Bruns.

Informationen zu Präsentation und Bildtermin

 

Eröffnung: Sonntag, 30. Oktober, 14.00 Uhr
im Beisein des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow

Laufzeit: 31.10.2016 – 31.10.2017



Autorin: Nina Genzel
Welterberegion Wartburg Hainich e.V.
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E-Mail: genzel@welterbe-wartburg-hainich.de
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