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Leichter Rückgang themenzertifizierter Betriebe

Nach der Darstellung der Klassifizierungssysteme (DEHOGA-Hotelsterneklassifizierung, DTV Klassifizierung von Ferienwohnungen/-häusern und Privatzimmern), präsentieren wir Ihnen heute die Qualitätssignale aus Thüringen im Rahmen bundesweiter Themenlabel.

Thüringer Betriebe bei bundesweiten Themenlabel
Neben den Klassifizierungssystemen gibt es eine Vielzahl an Gütesiegeln, die Standards für unterschiedliche Themenfelder festlegen. Sie orientieren sich dabei an bestimmten (Mindest-)Kriterien zur Ausstattung eines Betriebes, differenzieren jedoch nicht nach einem Sterneprinzip.

Bett+Bike
Vor rund zwanzig Jahren wurde das Bett+Bike-Zertifikat für fahrradfreundliche Betriebe vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC) eingeführt. Die zertifizierten Betriebe erfüllen alle Anforderungen, die Radtouristen an eine Unterkunft stellen – von Fahrradkeller, Reparaturmöglichkeiten und Trockenräumen über spezielles Informations- und Kartenmaterial bis hin zu gesunder Verpflegung. Nachdem die Wachstumskurve bei den Bett+Bike-Betrieben bereits in den vergangenen Jahren immer flacher wurde, ging ihre Zahl in Deutschland 2016 noch weiter zurück (-157 Betriebe; -2,8 Prozent). Auf Bundesländerebene gab es lediglich in Brandenburg (+17 Betriebe) und Nordrhein-Westfalen (+9 Betriebe) nennenswerte Zuwächse. Thüringen folgte dem allgemein rückläufigen Trend und verlor drei fahrradfreundliche Unterkünfte (-2,1%), was im Bundesländerranking weiterhin Rang 12 bedeutet (143 Betriebe). Die meisten Bett+Bike-Betriebe befinden sich nach wie vor in Bayern (805), gefolgt von Niedersachsen (715), Baden-Württemberg (712) und Nordrhein-Westfalen (703). Diese vier Bundesländer vereinen zusammen mehr als die Hälfte aller zertifizierten Unterkünfte in Deutschland (insg. 5.394). Die mit Abstand meisten fahrradfreundlichen Betriebe in Thüringen befinden sich im Thüringer Wald (59 Betriebe), gefolgt von den Regionen Thüringer Städte und übriges Thüringen (je 18 Betriebe) sowie dem Hainich (15 Betriebe).

Wanderbares Deutschland
Dieses Siegel ermöglicht es Wandertouristen, zielgruppenspezifische Unterkünfte und Gastronomiebetriebe zu erkennen. Es wird seit 2005 vom Deutschen Wanderverband e. V. nach bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards vergeben. Damit erhält der Wandergast eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für seine Reiseziel- und Unterkunftswahl. Der Wanderverband zeichnet aber nicht nur Gastgeber, sondern auch Qualitätswanderwege und Qualitätswanderregionen aus Nachdem die Zahl der Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland bis 2015 kontinuierlich zunahm, sank ihre Zahl 2016 erstmals (Deutschland: -14 Betriebe). Wie bereits bei den Bett+Bike-Betrieben im Vorjahr, scheint auch im Wandertourismus eine gewisse Marktsättigung einzusetzen. Im Bundesländervergleich konnten nur Niedersachsen (+27 Betriebe), Baden-Württemberg (+18 Betriebe) und Rheinland-Pfalz (+2 Betriebe) Zuwächse verzeichnen. Thüringen verlor vier wanderfreundliche Unterkünfte und belegt Anfang 2016 mit  insgesamt 84 Betrieben den sechsten Rang (Deutschland: 1.566 Betriebe). Dabei ist die Zahl der Qualitätsgastgeber jedoch ständig schwankend. Die gute Botschaft ist, dass in 2015 zwischenzeitlich erstmalig die Hürde von 90 Unterkünften übertroffen werden konnte. Auch im Thüringer Wald gab es einen leichten Rückgang an Qualitätsgastgebern. Dennoch stellt die traditionelle Wanderregion nicht nur die mit Abstand meisten zertifizierten Betriebe im Freistaat (52 Betriebe) sondern behält auch weiterhin seine TOP-10-Platzierung im bundesweiten Reisegebietsvergleich (Platz 10).

ADAC-Campingplätze
Der Camping Caravaning Führer des ADAC gibt Campingtouristen wertvolle Hinweise und einen umfassenden Überblick über die Campingplätze in der gewünschten Zieldestination. Die zahlreichen Auswahlkriterien helfen dem Kunden dabei, den optimalen Platz zu finden. Campingplätze können sich nach dem ADACCampingplatz- Profil in den Bereichen Sanitär, Standplätze, Versorgung, Freizeiteinrichtungen und Animation prüfen und mit jeweils bis zu fünf Sternen bewerten lassen. Anfang 2016 listete der ADAC Camping Caravaning Führer 1.165 Campingplätze in Deutschland auf – das entspricht einem Zuwachs von bundesweit vier Betrieben (+0,3%). Damit sind knapp 41 % der deutschen Campingplätze vom ADAC zertifiziert. Die meisten ausgezeichneten Plätze stellen die campingstarken Bundesländer im Süden und Norden Deutschlands. In Thüringen befanden sich zu Beginn des Jahres insgesamt 30 zertifizierte Campingplätze (+1 Betrieb). Damit erreicht Thüringen eine Marktabdeckung von 46% und hat eine vergleichbar hohe Teilnehmerquote wie Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In Bayern und Schleswig-Holstein liegt diese sogar bei rund 50%.

Themen

 

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Kategorien:
Marktforschung · Regionen · Statistik · TTG


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2 Kommentare

Kommentare




  1. Wenn man die absoluten Zahlen betrachtet, nimmt Bayern sowohl bei den DTV-Klassifizierungen als auch bei den Qualitätssiegeln eine Vorreiterrolle ein. Gibt es dort ein besonderes Anreizsystem für die Vermieter, sich an Qualitätsinitiativen zu beteiligen? Oder liegt es nur an der großen Grundgesamtheit an Betrieben?

    Auf der anderen Seite ist mir Berlin schon bei der letzten Statistik mit seinen 46 DTV-Unterkünften aufgefallen – wir haben in Arnstadt allein 5. Da sollte doch in der Hauptstadt deutlich mehr möglich sein!

  2. Christiane Lögering sagt:

    Guten Tag Herr Keßler!
    Vielen Dank für Ihre Nachfragen zu den veröffentlichten Zahlen DTV-Klassifizierung. Frage 1 ist mit “Ja” zu beantworten. Bayern verfügt, wie Sie richtig vermuten, über eine wesentlich größere Anzahl an Gastgeberbetrieben im Vergleich zu anderen Bundesländern.
    Zu den bisher wenigen DTV-klassifizierten Betrieben in Berlin ist zu sagen, dass es bis vor kurzem keinen Lizenznehmer in der Hauptstadt gab. Erst seit kurzer Zeit klassifiziert der DTV selbst Berliner Privat-Vermieter.

    Viele liebe Grüße nach Arnstadt
    Christiane Lögering (Qualitätsmanagement Thüringer Tourismus GmbH)

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